Demo wegen Drag-Queen-Lesung

Welt / 16.04.2023 • 22:31 Uhr

wien Unter massivem Polizeiaufgebot und dem Lärm von Demo und Gegendemo ist am Sonntagvormittag in einem Szenelokal der LGBTIQ+-Community in Wien eine Drag-Queen-Lesung für Kinder über die Bühne gegangen. Während sich vor der Türkis Rosa Lila Villa in der Linken Wienzeile rechte und linke Demonstranten lautstark mit Marschmusik bzw. queeren Hymnen beschallten, verfolgten im Lokal Villa Vida zahlreiche Familien die Performance von Künstlerin Freya Van Kant.

Besucher kamen trotzdem

Geschätzte hundert Personen hatten sich versammelt, um zu den Klängen u.a. des Radetzkymarschs gegen die Drag-Queen-Lesung zu protestieren, darunter auch Vertreter der FPÖ, der Identitären um Martin Sellner und Personen aus dem Hooligan-Umfeld. Zu sehen war neben Bannern mit dem Schriftzug „Kinder schützen ist kein Verbrechen“ oder „Keine Genderindoktrination mit meinen Steuern“ auch ein Demonstrant mit Kreuz. Ein Vielfaches an Demonstranten hatte – getrennt durch eine Pufferzone mit Sperrgittern – ebenfalls vor der Villa Vida lautstark für die Rechte der LGBTIQ+-Community Stimmung gemacht. Geschätzte 400 bis 500 Teilnehmer skandierten etwa „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“ und schwenkten Regenbogenfahnen.

Jene Familien, die sich für die Drag-Queen-Lesung angemeldet hatten, ließen sich von dem lauten Trubel nicht abschrecken. Rund 40 Personen waren, so wie ursprünglich geplant, zur Veranstaltung gekommen.