Fieberhafte Suche nach U-Boot

Nahe dem Titanic-Wrack ist ein Touristen-Tauchboot verschollen. Sauerstoff wird knapp.
Boston, London In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen Rettungskräfte in der Nähe des „Titanic“-Wracks im Atlantik nach fünf Vermissten in einem verschollenen U-Boot.
An Bord ist unter anderem der milliardenschwere britische Abenteurer und Unternehmer Hamish Harding. Harding hält mehrere Guinness-Weltrekorde, darunter den längsten Tauchgang im Marianengraben, dem tiefsten Ort der Erde, im März 2021. Im Juni 2022 flog der Brite ins All. Harding hatte am Sonntag in den sozialen Medien mitgeteilt, dass er an der „Titanic“-Expedition teilnimmt. Es handle sich voraussichtlich um die einzige solche Expedition in diesem Jahr.
Auch der pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman gehören zu den Insassen sowie ein bekannter französischer „Titanic“-Experte, der als „Mr Titanic“ bekannte Forscher Paul-Henri Nargeolet. Die Identität des anderen Passagiers wurde bisher nicht öffentlich bestätigt.
Sauerstoff wird knapp
„Wir setzen alle verfügbaren Mittel ein, um sicherzustellen, dass wir das Schiff lokalisieren und die Menschen an Bord retten können“, sagte Kommandant John Mauger von der US-Küstenwacht. Es gehe zunächst darum, das Tauchboot an der Wasseroberfläche oder in der Tiefe des Ozeans aufzuspüren. Dafür würden mehrere Flugzeuge und Schiffe sowie Bojen mit Sonar an Bord eingesetzt, die Geräusche in einer Meerestiefe von bis zu knapp 4000 Meter erfassen können. Erst wenn der genaue Ort des Bootes klar sei, könne eine mögliche Rettung angegangen werden. Der Sauerstoff in der knapp sieben Meter langen „Titan“ reicht nach Betreiberangaben für 96 Stunden, das Boot wird seit Sonntagvormittag (Ortszeit) vermisst. Die britische Regierung hat mittlerweile ebenfalls ihre Unterstützung angeboten. „Wir sind bereit, Hilfe zu leisten“, sagte ein Sprecher in London.
Die Tauchkapsel „Titan“ wird vom Unternehmen Oceangate Expeditions betrieben, das damit wohlhabende Abenteuerurlauber gegen hohe Geldsummen durch eine Tauchfahrt zum Wrack der 1912 gesunkenen, weltberühmten „Titanic“ bringt. Eine Tauchfahrt soll laut Angaben rund 250.000 Dollar pro Person kosten.
