Tarifverhandlungen gescheitert: Deutscher Bahn drohen Streiks

Welt / 21.06.2023 • 22:51 Uhr

Berlin Chaos bei der Deutschen Bahn: In den kommenden Tagen und Wochen droht ein unbefristeter Streik. Und das ausgerechnet während der Sommerferien. Die Tarifverhandlungen des bundeseigenen Konzerns mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sind gescheitert. “Vor dem Hintergrund der seinerzeit in Fulda beschlossenen Forderungen wurde insbesondere die Laufzeit von 27 Monaten als deutlich zu lang sowie die angebotene Lohnerhöhung als zu niedrig und zu spät bewertet”, teilte die Gewerkschaft am Mittwochabend in Berlin mit.

Die EVG war mit großen Zielen in die Verhandlungen gegangen: 650 Euro mehr Gehalt pro Monat, bei den oberen Einkommensgruppen plus zwölf Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit sollten es sein. Wie viel am Mittwochabend auf dem Tisch lag, blieb zunächst offen. Deutlich wurde aber im Verlauf des Tages: In der Tarifkommission herrschte schlechte Stimmung wegen des jüngsten Verhandlungsstands. Seit Februar setzt sich die EVG für höhere Löhne von insgesamt rund 230.000 Beschäftigten ein.

Der Bundesvorstand der EVG werde am Donnerstag das weitere Vorgehen beschließen, hieß es. Außer unbefristeten Streiks ist auch ein Schlichtungsverfahren denkbar. Dabei würden einer oder mehrere Schlichter versuchen, zwischen den streitenden Tarifparteien zu vermitteln. Ein Schlichtungsverfahren ebnete vor einigen Wochen auch den Weg zu einer Lösung im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes.