Weiter Zittern in Hochwasserregionen

Welt / 06.08.2023 • 22:42 Uhr
Die Hochwassersituation bleibt im Süden angespannt. apa
Die Hochwassersituation bleibt im Süden angespannt. apa

Überschwemmungsgefahr in Südösterreich und Slowenien nicht gebannt – Sorge wegen Hangrutschungen wächst.

Klagenfurt, Graz, Ljubljana Auf den Starkregen folgen drohende Hangrutsche und ein hoher Grundwasserspiegel: Nicht nur im Süden Österreichs gibt es nach den schweren Überschwemmungen noch keine Entspannung, auch in Slowenien müssen die Menschen weiter zittern. Evakuierte Dörfer, ein Dammbruch und schon jetzt historische Schäden: Das kleine Slowenien kämpft mit der schwersten Naturkatastrophe in der Geschichte des seit 1991 unabhängigen Landes. Nach Starkregen und Überschwemmungen waren die Einsatzkräfte wegen drohender Dammbrüche und Erdrutsche auch gestern noch in Alarmbereitschaft.

Ähnliche Bilder im Süden Österreichs, wo nach verheerenden Niederschlägen vor allem in Kärnten die Gefahr von Hangrutschen groß war. Auch Kroatien und Polen waren von den Unwettern betroffen – dort lief es aber zunächst glimpflich ab. Doch die Sorge in allen Ländern bleibt.

Die Bilder aus Slowenien am Sonntag zeigten nach Erdrutschen und Überschwemmungen verheerende Zustände: Dörfer waren durch das Wasser von der Außenwelt abgeschnitten, zahlreiche Hubschrauber versorgten Tausende Katastrophenhelfer mit dem Nötigsten, im Osten des Landes flogen Helikopter Betonblöcke heran, um einen geborstenen Schutzdeich zu reparieren. Hunderte Menschen mussten wegen drohender Erdrutsche in Notunterkünfte.

Besondere Sorge bereitete am Sonntag der ansteigende Pegelstand der rund 450 Kilometer langen Mur, die in Österreich entspringt. Neben Slowenien berührt der Fluss auch Kroatien und Ungarn. Bereits am Samstagabend hatte ein Dammbruch an der Mur die Region in Alarm versetzt, eilig wurden 500 Menschen aus dem Dorf Dolnja Bistrica in Sicherheit gebracht. Das Wasser sei auf landwirtschaftliche Flächen umgeleitet worden, gleichzeitig wurde versucht, den Damm abzudichten.

Todesopfer in Kärnten

In Kärnten hat das Hochwasser mittlerweile ein Todesopfer gefordert: Eine Person wurde gestern Nachmittag aus der Glan bei Maria Saal geborgen. Augenzeugen hatten den Unfall beobachtet, eine Suchaktion wurde gestartet. Das Opfer konnte aber nur noch tot geborgen werden.

Der Kampf zur Beseitigung der Hochwasserschäden ist am Sonntag in der Steiermark und Kärnten mit Hochdruck weitergegangen. Der Regen hatte aufgehört, am Nachmittag schien fast überall die Sonne. Nun bleibt die Angst vor Muren und Hangrutschungen weil die Böden nach dem Starkregen völlig übersättigt sind. Die Feuerwehren bleiben weiterhin in höchster Alarmbereitschaft.

Feuerwehren seit Tagen im Dauereinsatz.
Feuerwehren seit Tagen im Dauereinsatz.
Bild der Zerstörung im slowenischen Prevalje, die Fluten rissen Häuser mit.
Bild der Zerstörung im slowenischen Prevalje, die Fluten rissen Häuser mit.
Durch die anhaltenden Regenfälle ist der Hang im Ortszentrum von St. Johann im Saggautal in der Steiermark bereits abgerutscht und hat teilweise Häuser mit sich gerissen. apa/scheriau
Durch die anhaltenden Regenfälle ist der Hang im Ortszentrum von St. Johann im Saggautal in der Steiermark bereits abgerutscht und hat teilweise Häuser mit sich gerissen. apa/scheriau
Auch in Leibnitz mussten Menschen aus ihren Unterkünften evakuiert werden. apa
Auch in Leibnitz mussten Menschen aus ihren Unterkünften evakuiert werden. apa