Auf Brände folgt Extremregen

Welt / 05.09.2023 • 22:38 Uhr
Autos – hier nahe der griechischen Hafenstadt Volos – wurden von den Fluten einfach weg­getragen, wie Videos in sozialen Netzwerken und griechischen Medien zeigten. reuters
Autos – hier nahe der griechischen Hafenstadt Volos – wurden von den Fluten einfach weg­getragen, wie Videos in sozialen Netzwerken und griechischen Medien zeigten. reuters

Sturmtief setzte Mittelgriechenland unter Wasser. Unwetter in Bulgarien und der Türkei.

athen Ein Sturmtief hat Mittelgriechenland unter Wasser gesetzt. Wo es neulich noch brannte, verwandeln sich nun Bäche in reißende Flüsse. Menschen müssen mit Schlauchbooten gerettet werden, es gibt bereits einen Toten. Die Wassermassen, die das Sturmtief „Daniel“ seit Montagabend über Mittelgriechenland ausschüttet, übertreffen alle Vorhersagen.

Menschen werden mit Schlauchbooten aus ihren Häusern gerettet, etwa in der Hafenstadt Volos, wo das Wasser am Dienstag zum Teil hüfthoch vorbeifloss. Und es soll weiterhin stark regnen, mindestens bis Donnerstag.

Bis Donnerstag könnten in Mittelgriechenland örtlich 500 bis 1500 Liter Regen je Quadratmeter fallen. „Das entspricht grob überschlagen der Jahresniederschlagssumme Deutschlands“, hieß es beim Deutschen Wetterdienst. Die erwarteten Regenfälle seien so stark, dass die Wettervorhersagemodelle Probleme bei der Prognose hätten. Zumal der Regen mit schweren Gewittern einherging, die ohnehin schwieriger zu prognostizieren seien.

Und es gewitterte reichlich in der Nacht auf Dienstag: Allein in den Städten Larisa und Volos wurden laut Feuerwehr binnen zwei Stunden 12.000 Blitze gezählt. Auf der Insel Korfu fiel der Strom aus und es gab Probleme beim Betrieb des dortigen Flughafens.

Griechische Medien sprachen angesichts der Unwetter, die das Land nach den Waldbränden treffen, von „biblischen Katastrophen“.

Von den Unwettern betroffen ist auch das benachbarte Bulgarien: Zwei Menschen kamen an der südlichen Schwarzmeer-Küste ums Leben. Hotels und Häuser am Schwarzen Meer wurden nach Dauerregen überschwemmt.
Auch in der Westtürkei kam es zu Hochwasser, das mindestens zwei Menschenleben forderte.