Mehr als 2000 Tote nach Erdbeben in Marokko

Welt / 10.09.2023 • 22:37 Uhr
Viele schwer zu erreichende Ortschaften – wie hier Bergdorf Tafeghaghte – wurden besonders hart vom Erdbeben getroffen.AFP
Viele schwer zu erreichende Ortschaften – wie hier Bergdorf Tafeghaghte – wurden besonders hart vom Erdbeben getroffen.AFP

Die Suche nach Überlebenden geht weiter.

Rabat Nach dem schweren Erdbeben in Marokko ist die Zahl der Toten nach offiziellen Angaben auf mehr als 2000 gestiegen. Es wird erwartet, dass sie noch steigt, da Einsatzkräfte abgelegene Gebiete noch nicht erreicht haben. Mindestens 2059 weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt, etwa 1400 von ihnen schwer. Am gestrigen Sonntag erschütterte ein Nachbeben der Stärke 3,9 die Region. Ob es weitere Schäden anrichtete, war zunächst nicht bekannt.

Besonders betroffen von dem Beben der Stärke 6,8 vom Freitagabend waren die Provinzen Al Haouz und Taroudant, es war nach Angaben des Portugiesischen Instituts für See und Atmosphäre und des algerischen Zivilschutzes auch noch in Portugal und Algerien zu spüren. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer ab Sonntag an. Das Beben war das stärkste in dem nordafrikanischen Land seit 120 Jahren. Die Vereinten Nationen schätzten, dass etwa 300.000 Menschen davon betroffen seien. Die Armee mobilisierte spezialisierte Such- und Rettungstrupps. Der König wies die Versorgung von Menschen, die ihr Zuhause verloren, mit Wasser, Nahrungsmitteln und Obdach an.

Hilfsangebote aus der ganzen Welt

In sozialen Medien wurden Klagen laut, dass die Regierung keine Hilfe aus dem Ausland annehme. Die Zeit dränge, sagte Arnaud Fraisse, Gründer von Ärzte ohne Grenzen. Ein Team der Organisation wartete in Paris auf grünes Licht aus Rabat. „Unter den Trümmern sterben Menschen, und wir können nichts tun, um sie zu retten.“ Hilfsangebote trafen aus der ganzen Welt ein.

Das spanische Militär erklärte, ein Flugzeug der Luftwaffe mit 56 Soldaten und vier Hunden sei nach Marrakesch entsandt worden. Auch aus dem französischen Nizza war ein Rettungsteam auf dem Weg. In Frankreich leben viele Menschen mit marokkanischen Wurzeln.

Die Trauer in Marokko ist groß. Viele Menschen haben durch das Beben Angehörige verloren bzw. noch keine Nachricht von deren Verbleib erhalten.
Die Trauer in Marokko ist groß. Viele Menschen haben durch das Beben Angehörige verloren bzw. noch keine Nachricht von deren Verbleib erhalten.
Zahlreiche Bewohner flohen aus der Altstadt von Marrakesch.
Zahlreiche Bewohner flohen aus der Altstadt von Marrakesch.