Zwei Frauenmorde binnen Stunden

Welt / 06.10.2023 • 22:53 Uhr
In Wien-Leopoldstadt wurde eine 54-Jährige mit Stichverletzungen aufgefunden. Ihr Mann beging Suizid. APA
In Wien-Leopoldstadt wurde eine 54-Jährige mit Stichverletzungen aufgefunden. Ihr Mann beging Suizid. APA

34- und 54-Jährige in Wien erstochen. Jeweils Partner unter Verdacht.

Wien In Wien sind erneut zwei Frauen Opfer von Tötungen durch ihre Partner geworden. Eine 54-Jährige wurde am Freitag leblos mit Stichverletzungen in einer Wohnung in Leopoldstadt aufgefunden, ihr 64 Jahre alter Ehemann beging Suizid. Am Donnerstagnachmittag hatten sich ähnliche Szenen in Liesing abgespielt: Dort lagen eine 34-Jährige und ihr 63-jähriger Lebensgefährte mit Schnittverletzungen in einem Haus. Die Frau ist tot, der Mann nach einem Suizidversuch in Lebensgefahr.

Die Wiener Polizei gab die beiden Tötungsdelikte Freitagmittag kurz nacheinander in Aussendungen bekannt. Bei dem Fall in Leopoldstadt hatten besorgte Verwandte der Frau um 9.15 Uhr die Einsatzkräfte alarmiert. Die Sondereinheit WEGA öffnete die Tür zu der Wohnung am Mexikoplatz und fand das 54-jährige Opfer leblos mit Stichverletzungen auf. Kurz davor sprang der 64-jährige Ehemann aus einem Fenster im zweiten Stock. Er wurde noch von der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt, sein Leben konnte jedoch wie jenes der Frau nicht mehr gerettet werden. Das Tatmesser sollte kriminaltechnisch untersucht werden. Vorerst gingen die Ermittler von einem Tötungsdelikt durch den 64-Jährigen an seiner Frau aus.

Zuvor war in Liesing eine 34-Jährige offenbar von ihrem 63-jährigen Partner getötet worden. Hier hatten Angehörige des Mannes am späten Donnerstagnachmittag die Polizei verständigt. Mithilfe der Feuerwehr verschafften sich Beamte Zutritt zu der Doppelhaushälfte des Paares im Bezirksteil Inzersdorf. Im ersten Stock fanden sie „sowohl die Frau als auch den Mann am Boden liegend vor“, berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich. Der Körper der 34-Jährigen wies Schnitt- und Stichverletzungen auf. Der Notarzt konnte nur mehr den Tod der Frau feststellen. Auch der 63-Jährige hatte Schnittverletzungen, die offensichtlich von einem Suizidversuch stammten. Er war aber am Leben. Auch hier geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus, das der 63-Jährige begangen haben dürfte, schilderte Dittrich. Als Motiv wurden vorerst Geldprobleme vermutet.

Femizide Nummer 18 und 19

Laut Auflistung des Vereins Autonome Frauenhäuser in Österreich (AFÖ) handelt es sich um den 18. und 19. mutmaßlichen Femizid in diesem Jahr in Österreich. Gezählt werden tödliche Bluttaten an Frauen durch (Ex-)Partner oder Familienmitglieder oder durch Personen mit Naheverhältnis zum Opfer.