Unfalldrama bei Flucht vor Polizei

Welt / 13.10.2023 • 22:42 Uhr
Der Fahrer des Transporters wurde bei dem Unfall verletzt, er wurde festgenommen. dpa
Der Fahrer des Transporters wurde bei dem Unfall verletzt, er wurde festgenommen. dpa

Mutmaßliches Schlepperfahrzeug überschlug sich: Sieben Todesopfer, darunter ein Kind.

Ampfing, Waldkraiburg Bei einem Unfall eines mutmaßlichen Schlepperfahrzeugs auf der Autobahn 94 in Oberbayern sind sieben Menschen gestorben und mehrere schwer verletzt worden. Unter den Toten ist nach Polizeiangaben aus München auch ein sechs Jahre altes Kind.

Der mit 23 Personen völlig überfüllte Transporter kam beim Versuch, einer Kontrolle der Bundespolizei davonzufahren, von der Straße ab und überschlug sich, wie die Polizei mitteilte. Bei den Insassen habe es sich um Syrer und Türken gehandelt, der Fahrer sei ein staatenloser Mann aus Österreich. Weil der für neun Menschen ausgelegte Kleintransporter völlig überfüllt gewesen sei, hätten viele der Insassen gar nicht angeschnallt gewesen sein können, hieß es. Die verletzten Personen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Das Auto war der Bundespolizei auf der A94 aufgefallen, teilte die zum Unfallhergang ermittelnde Landespolizei mit. Der Fahrer habe daraufhin stark beschleunigt und sich einer Kontrolle entzogen. Das Fahrzeug mit Wiener Kennzeichen sei in Höhe der Anschlussstelle Ampfing/Waldkraiburg (zwischen München und Braunau am Inn) von der Fahrbahn abgekommen und habe sich überschlagen. Der 24-jährige Fahrer überlebte den Unfall verletzt, gegen ihn werde nun wegen eines Tötungsdelikts und einer Schleppung mit Todesfolge ermittelt.

Zahlreiche Rettungsdienste und die Feuerwehr waren am Morgen vor Ort. Auch Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die Fahrbahn in Richtung München wurde komplett gesperrt. Der Unfallort ist rund 50 Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt. Seit Monaten steigt nach Informationen von Bundespolizei und bayerischer Grenzpolizei die Zahl der registrierten unerlaubten Einreisen. Die A94 gilt als typische Schleuserroute. Wo genau der verunglückte Wagen mit österreichischem Kennzeichen die Grenze zu Deutschland passierte, war laut Polizei zunächst unklar.