Anspannung in Frankreich

Welt / 15.10.2023 • 22:36 Uhr
10.000 Polizisten sollen in Frankreich sensible Standorte verstärkt überwachen. Am Sonntag gab es vor dem Eiffelturm verstärkte Polizeipräsenz.  Reuters
10.000 Polizisten sollen in Frankreich sensible Standorte verstärkt überwachen. Am Sonntag gab es vor dem Eiffelturm verstärkte Polizeipräsenz.  Reuters

Nach Attentatsdrohungen wurden Louvre und Versailles zeitweise geräumt.

Paris Frankreich ist in Alarmbereitschaft. Die Behörden verzeichneten zuletzt über 100 antisemitische Handlungen und mehr als 2000 antisemitische Äußerungen in den sozialen Netzwerken. Am Wochenende mussten wegen Attentatsdrohungen der Louvre in Paris und das Schloss von Versailles geräumt werden. Seit dem Nahostkonflikt und dem tödlichen Messerangriff auf einen Lehrer in einer Schule in Arras in Nordfrankreich herrschen Angst und Verunsicherung im Land.

Am Freitag war in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe verhängt worden. Bis Montag sollen landesweit 7000 Soldaten der Antiterroreinheit “Sentinelle” mobilisiert werden und im Einsatz bleiben. Zudem sollen 580 als sensibel geltende Standorte, religiöse Schulen, religiöse Vereinigungen und Synagogen von rund 10.000 Polizisten verstärkt überwacht werden.

Nach Drohungen waren am Samstag der Louvre und das Schloss von Versailles mit seinem angrenzenden Park evakuiert worden, am Sonntag waren sie wieder geöffnet.

Laut einer Louvre-Sprecherin hatte das Museum eine Nachricht erhalten, aus der hervorging, dass Gefahr für das Museum und seine Besucher bestehe. Rund 15.000 Besucher mussten die Anlage verlassen. Einige Louvre-Besucher posteten auf X Videos, auf denen zu sehen war, wie Menschen teilweise in Panik aus dem Museum rannten.

Die Drohung gegen das Schloss ist nach Informationen des Radiosenders “Europe 1” anonym auf einer Polizei-Webseite eingegangen. Dort wurden bis zu 10.000 Besucher evakuiert. Auch der Pariser Bahnhof Gare de Lyon wurde am Samstagnachmittag wegen eines verdächtigen Pakets geräumt. Am Samstagabend gab es Entwarnung. An keiner der beiden Touristenattraktionen habe man einen Sprengkörper entdeckt, erklärte Innenminister Gérald Darmanin.