Rekorddürre bedroht Brasiliens Amazonasgebiet

Welt / 17.10.2023 • 22:37 Uhr
Für Schiffe sind die Wasserstände im Negro mittlerweile zu niedrig. afp
Für Schiffe sind die Wasserstände im Negro mittlerweile zu niedrig. afp

brasilia Das brasilianische Amazonasgebiet leidet unter den Auswirkungen einer ungewöhnlichen Dürre. Der Negro, zweitgrößter Nebenfluss des Amazonas, erreichte den niedrigsten Pegelstand seit Beginn der offiziellen Messungen vor 121 Jahren. Am Montag sank der Wasserstand im Hafen der Millionenstadt Manaus auf 13,5 Meter. Im Juni 2021 war an dieser Stelle mit 30,02 Metern der höchste Stand aller Zeiten registriert worden.

Im gesamten brasilianischen Amazonasgebiet sind aufgrund der niedrigen Wasserpegel Hunderte von Flussgemeinden isoliert. Einige Anwohner müssen von ihrem Haus aus bis zu drei Stunden laufen, um das Wasser zu erreichen. Der Tourismus ist zum Erliegen gekommen. Die Dürre behindert auch die kommerzielle Schifffahrt: Es gibt kein Wasser mehr zum Durchfahren. Die Dürre ist wahrscheinlich auch die Ursache für den Tod von Dutzenden von Flussdelfinen im Tefe-See in der Nähe des Amazonas.