Bali bittet Reisende zur Kasse

Tourismussteuer soll zum Schutz der Umwelt und Kultur auf der Insel verwendet werden.
Denpasar Bali ist ein Sehnsuchtsziel. Aber die „Insel der Götter“ macht auch mit Auto- und Motorradschlangen Schlagzeilen, und mit Müllbergen, die Strände und Flüsse verschandeln. Nach der großen Leere während der Coronapandemie hat der Massentourismus Bali erneut überrollt. Um diesen künftig besser zu managen und den Schutz der einzigartigen Natur und Kultur zu finanzieren, erhebt die Regierung in Zukunft eine Touristensteuer, die jeder Ausländer bei der Einreise berappen muss. Jetzt gibt es auch ein Datum: Am Valentinstag – dem 14. Februar 2024 – geht es los. Aber die Gebühr sorgt für Diskussionen.
150.000 Indonesische Rupien (etwa neun Euro) werden fällig, zusätzlich zu den 500.000 Rupien (30 Euro) für ein 30-Tage-Visum. Die „tourism tax“ gilt ausnahmslos für jeden, auch für Kinder.
Wer einen Abstecher auf Nachbarinseln wie die beliebten Gili Islands, Lombok oder Java macht, muss auch bei der Rückreise nach Bali erneut zahlen.
Viele haben bereits Sorge vor möglichen Endlos-Wartezeiten bei der Einreise am Flughafen Ngurah Rai. Die Verantwortlichen sind sich des Problems durchaus bewusst. „Angesichts der Tatsache, dass täglich mehr als 15.000 Reisende am Airport Bali ankommen können, ist es wichtig, dass der Prozess schnell und effizient abläuft“, hieß es in der Ankündigung.
Den Behörden ist es aber wichtig, bei negativen Auswirkungen des Massentourismus künftig besser gegensteuern zu können – und dafür muss Geld in die Kassen. „Der Tourismus hat natürlich einen positiven Beitrag für Bali selbst und auch für Indonesien auf nationaler Ebene geleistet, aber andererseits hat er auch schwerwiegende negative Folgen“, betonte Inselgouverneur Wayan Koster. Das wachsende Verkehrschaos und die mangelnde Abfallentsorgung bereiten das größte Kopfzerbrechen.