„Ciaran“ tobt über Westeuropa

Mehrere Todesopfer nach Herbststurm. Hunderttausende in Frankreich ohne Strom.
Paris, London, Brüssel Mit Spitzenböen um 200 Stundenkilometer und heftigem Regen ist Sturmtief „Ciaran“ am Donnerstag über Teile Westeuropas hinweggefegt. In Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden wurden sieben Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen. In mehreren Ländern wurden Flüge gestrichen, Züge und Fähren fielen aus.
In Frankreich saßen am Donnerstagmorgen 1,2 Millionen Menschen im Dunkeln, nachdem der Herbststurm „Ciaran“ über den Nordwesten des Landes hinweggefegt war. Für die drei französischen Départements Finistère, Côtes-d‘Armor und Manche galt ab Mitternacht die höchste Sturm-Alarmstufe Rot, für zwei von ihnen wurde zudem die höchste Flutwarnstufe ausgerufen. Auch in Südengland sorgte „Ciaran“ für erhebliche Beeinträchtigungen. Hunderte Schulen blieben geschlossen, der Hafen Dover stellte für mehrere Stunden den Schiffsverkehr über den Ärmelkanal ein. Auf den Kanalinseln Jersey, Guernsey und Alderney wurden alle Flüge gestrichen. In Cornwall im Südwesten Englands waren mehr als 8500 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Für 54 Orte entlang der Südküste galten Flutwarnungen.
Im niedersächsischen Goslar starb eine 46-jährige Frau aus Bayern durch einen umstürzenden Baum. Auch in Nordrhein-Westfalen meldeten Feuerwehren vermehrte Sturmeinsätze etwa wegen umgestürzter Bäume.
In Spanien rechnete der Wetterdienst mit Sturmböen von bis zu 150 km/h. Für mehrere Küstengebiete im Nordwesten galt Alarmstufe Rot. Der Wetterdienst warnte vor bis zu neun Meter hohen Flutwellen. Die Flughäfen von Bilbao sowie in den Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und im Baskenland sagten mehrere Flüge ab. Auch der Zugverkehr war stellenweise unterbrochen.
Der Deutsche Wetterdienst gab eine Sturmwarnung für Teile der Nordseeküste und eine Starkwindwarnung für Teile der Ostseeküste heraus.