Pinkes Gewässer gibt Rätsel auf

Welt / 10.11.2023 • 22:23 Uhr
Das Farbenspiel lockt zahlreiche Besucher in das Schutzgebiet. AP
Das Farbenspiel lockt zahlreiche Besucher in das Schutzgebiet. AP

Die Verfärbung in einem Schutzgebiet auf Maui geht womöglich aufs Klima zurück.

Honolulu Auf der hawaiianischen Insel Maui sorgt ein pink gefärbtes Wasserbecken in einem Schutzgebiet für Aufsehen. Wissenschaftler vermuten, dass eine Dürre die Verfärbung des Gewässers im Kealia Pond National Wildlife Refuge verursacht haben könnte. Besucherinnen und Besucher der Gegend wurden aufgefordert, weder im Wasser zu baden noch davon zu trinken. Der Manager des Kealia Pond National Wildlife Refuge, Bret Wolfe, befürchtete, dass eine Algenblüte hinter der Verfärbung stehen könnte. Allerdings waren giftige Algen laut Labortests nicht verantwortlich.

Stattdessen wird vermutet, dass einzellige Organismen mit dem Namen Halobakterien der Auslöser sein könnten. Diese kommen in Gewässern mit hohem Salzgehalt vor. In der Gegend des Kealia Pond ist der Salzgehalt derzeit etwa doppelt so hoch wie in Meerwasser. Wolfe zufolge ist eine DNA-Analyse nötig, um zu bestätigen, dass es sich um die Organismen handelt. Normalerweise lässt ein Bach, der Waikapu Stream, den Wasserpegel im Kealia Pond ansteigen. Das sei aber seit Langem nicht mehr der Fall – wahrscheinlich bedingt durch die Dürre auf Maui. Regen könnte dazu beitragen, dass der Salzgehalt wieder abnimmt. Damit könnte die Farbe womöglich wieder verschwinden.

Zwar hat der Kealia Pond bereits andere Dürren und auch einen hohen Salzgehalt erlebt, doch in einem Zeitraum von etwa 70 Jahren soll dort noch nie eine Farbe wie jetzt aufgefallen sein. Wolfe kann es sich nicht erklären, warum es die Verfärbung plötzlich gibt. Das Schauspiel hat das Schutzgebiet aber zu einem Besuchermagneten gemacht. Zahlreiche Neugierige werden durch Fotos in den sozialen Medien angelockt.

Das Schutzgebiet wird von vom Aussterben bedrohten Vögeln genutzt. Im Winter halten sich auch Zugvögel im Feuchtgebiet auf. Wolfe zufolge scheint ihnen das verfärbte Wasser nicht zu schaden.