“Wir müssen mehr tun”

Welt / 26.12.2023 • 22:15 Uhr
„Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen Zugang zu Diagnostik, Behandlung und Impfstoffen haben“, ruft António Guterres auf. AP
„Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen Zugang zu Diagnostik, Behandlung und Impfstoffen haben“, ruft António Guterres auf. AP

UNO-Generalsekretär António Guterres: Welt nicht auf neue Pandemie vorbereitet.

Genf Die Welt ist nach den Worten von UNO-Generalsekretär António Guterres noch nicht auf eine mögliche neue Pandemie vorbereitet. „Wir müssen mehr tun“, teilte er zum internationalen Tag zur Vorbereitung auf Epidemien (27. Dezember) mit.

Das soll mit einem weltweiten Pandemievertrag geregelt werden, auf Initiative des EU-Ratspräsidenten Charles Michel. Die Verhandlungen darüber laufen bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf und gehen jetzt in die heiße Phase. Der 30-seitige Entwurf ist höchst umstritten. Der Vertrag soll bei der Weltgesundheitsversammlung (27. Mai bis 1. Juni 2024) verabschiedet werden.

António Guterres teilte mit Blick auf die Lektionen aus der Covid-19-Pandemie mit: „Es darf nicht zu der moralischen und medizinischen Katastrophe kommen, dass die reichen Länder die Pandemievorräte horten und kontrollieren. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen Zugang zu Diagnostik, Behandlung und Impfstoffen haben.“

In dem Pandemievertrag geht es unter anderem darum, wie Informationen über neue Pathogene zügig geteilt werden, wer wo Impfstoffe und Medikamente herstellt und wie sie verteilt werden. Selbst, wenn der Vertrag bei der WHO-Tagung angenommen wird: Er träte nur in Kraft, wenn genügend Länder ihn ratifizierten und hätte auch nur in diesen Ländern Gültigkeit.

Reiche Länder kritisieren etwa, dass sie Details über die Förderung von Pandemieproduktforschung offenlegen und Pharmafirmen Preise transparent machen sollen. Umstritten ist auch, dass die Pharmaindustrie in einer neuen Pandemie auf geistige Eigentumsrechte an Medikamenten verzichten und verpflichtet werden soll, der WHO einen Teil ihrer Produktion für die Verteilung zu überlassen.