Noch kein Aufatmen möglich im Katastrophengebiet

Welt / 16.09.2024 • 19:24 Uhr
ABD0220_20240916 – ST. P…LTEN – …STERREICH: ++ HANDOUT ++ Die Lage in den durch den Dauerregen verursachten Hochwassergebieten bleibt am Montag, 16. September 2024, weiter angespannt. Vor allem in Niederšsterreich, das zum Katastrophengebiet erklŠrt wurde, sind die EinsatzkrŠfte im Dauereinsatz. – FOTO: APA/BUNDESHEER/BMLV/DANIEL TRIPPOLT – ++ WIR WEISEN AUSDR†CKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES […]
Die Lage in den durch den Dauerregen verursachten Hochwassergebieten bleibt am Montag, 16. September 2024, weiter angespannt. APA/BUNDESHEER/BMLV/DANIEL TRIPPOLT

Schmelzwasser und anhaltende Regenfälle halten die Einsatzkräfte in Ober-, Niederösterreich und Steiermark beschäftigt. Bislang sind in Österreich vier Todesopfer zu beklagen.

St. Pölten Das Hochwasser hat in Niederösterreich drei weitere Todesopfer gefordert. Nach Angaben von Polizeisprecher Johann Baumschlager vom Abend wurde in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) ein vorerst Unbekannter geborgen. Ein 70- und ein 80-Jähriger waren in ihren Wohnhäusern gestorben. Bereits am Sonntag war der Tod eines Feuerwehrmannes im Einsatz in Rust im Tullnerfeld in der Gemeinde Michelhausen (Bezirk Tulln) bekannt geworden.

Der Tote in Klosterneuburg wurde laut Baumschlager am späten Montagnachmittag beim Strandbad in Bauchlage im Wasser treibend entdeckt. Es handelte sich um einen 40 bis 50 Jahre alten Mann. Die Todesursache war noch unklar, sagte der Sprecher. Eine Leichenbeschau werde am Mittwoch stattfinden. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich ermittelt.

Nach dem Tod eines Feuerwehrmannes in Rust im Tullnerfeld wurde am Montag bekannt, dass in Untergrafendorf in der Gemeinde Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten-Land) ein 70- und in Höbersdorf in der Marktgemeinde Sierndorf (Bezirk Korneuburg) ein 80-Jähriger ums Leben gekommen waren. Beide waren in Wohnobjekten den Wassermassen zum Opfer gefallen.

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Mit Stand Montag gebe es zwölf Dammbrüche im Land, die Dammwachen würden verstärkt. Bis zu weitere 80 Liter Regen pro Quadratmeter könnten punktuell bis Dienstagfrüh fallen, die Böden seien jedoch bereits völlig gesättigt. Zwölf Gemeinden waren nicht erreichbar, 1800 Objekte sind evakuiert worden. Während viele bei Familie und Freunden unterkamen, benötigten 170 Menschen Notunterkünfte. In einigen Bezirken könne man auch schon gemeinsam mit dem Bundesheer mit den Aufräumarbeiten beginnen.

Aus dem Stausee Ottenstein, wo am Sonntag die Hochwasserklappen der Staumauer abgesenkt worden waren, wurde der kontrollierte Ablauf von zunächst 130 Kubikmetern Wasser pro Sekunde “in Abstimmung mit der Behörde” auf etwa 250 erhöht. In den Nacht auf Montag seien bei einem Zufluss von bis zu 330 Kubikmetern pro Sekunde weitere 2,5 Millionen Kubikmeter eingespeichert worden. Das freie Volumen im Waldviertler Stausee bezifferte der Betreiber EVN mit vorerst sechs Millionen Kubikmeter. Am Freitag seien es noch 32 Millionen gewesen.

ABD0232_20240916 – OTTENSTEIN – …STERREICH: Blick auf den Ottensteiner Stausee am Montag, 16. September 2024. Wegen starker NiederschlŠge ist ganz Niederšsterreich zum Katastrophengebiet erklŠrt worden. – FOTO: APA/KATRIN ECKL
Blick auf den Ottensteiner Stausee am Montag, 16. September 2024.APA/KATRIN ECKL

In Oberösterreich wurden für die Nacht steigende Pegel der großen Flüsse Salzach, Inn, Traun, Enns und Donau prognostiziert. Überflutungen werden aber am ehesten an den kleineren und mittleren Gewässern im unteren Mühlviertel und im Innviertel erwartet. Die Flüsse aus dem Alpenvorland bringen eine höhere Wasserführung auch durch die Schneeschmelze, da die Schneefallgrenze von 1000 auf 2000 Meter steigt. In der Obersteiermark konnte auf die aufgrund der Hochwassersituation befürchteten Evakuierungen im Mürztal bislang verzichtet werden. Am Montagnachmittag waren noch rund 600 Haushalte ohne Strom, hieß es vonseiten der Energie Steiermark.

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Auch das Bundesheer ist im Einsatz, in Niederösterreich derzeit mit 300 Soldatinnen und Soldaten. Alle in Niederösterreich stationierten Kräfte stehen für Einsätze bereit und werden teilweise bereits eingesetzt. Weiters stehen zwei Hubschrauber Black-Hawk S-70 in Langenlebarn und zwei Hubschrauber AB-212 in Linz in Alarmbereitschaft zur Verfügung. Neben Erkundungen, um Verklausungen zu finden, verstärkten Pioniere und Hubschrauber Dämme, öffneten Verklausungen und evakuierten Betroffene. Das Heer stellt weiters Sandsäcke und Betten zur Verfügung.

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Die Situation in Wien hat sich nach Angaben von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Montag deutlich entspannt. Die Pegel der Donau, Wienfluss, Donaukanal und Liesing sanken, in Überflutungsgebieten innerhalb der Stadt gehe das Wasser zurück. Besonders im Bereich des Wienerwaldes, des Wienflusses und der Liesing sei eine deutliche Verbesserung erkennbar.