Eine Lawine losgetreten

Wetter / 14.12.2012 • 18:41 Uhr
Tom Kuster organisiert seit 1996 die Freeride-Safety-Camps für Skifahrer und Snowboarder. Foto: vn/Steurer
Tom Kuster organisiert seit 1996 die Freeride-Safety-Camps für Skifahrer und Snowboarder. Foto: vn/Steurer

Wenn Tom Kuster nicht gerade unterrichtet, organisiert er Freeride-Safety-Camps.

DORNBIRN. (VN-toh) Kapuzenpulli, die Jeans sitzt locker. Das braungebrannte Gesicht deutet auf eine aktiv verbrachte Freizeit an der frischen Luft hin. Tom Kuster verkörpert das, was einen Freerider ausmacht – mit der nötigen Portion Lässigkeit.

Wenn er sich jedoch ins freie Gelände begibt, weicht die Lässigkeit der Sorgfalt. Immer auf dem neuesten Stand und die Lawinenausrüstung am Mann – „sonst geht gar nichts“, sagt Kuster.

In Sachen Freeride und Snowboard gilt Kuster als Pionier. Vom Windsurfen ist er zum Snowboarden gekommen. Wobei die erste Begegnung mit dem Brett, das heute die Jugend begeistert, eine schmerzvolle war. „Ein Snowboard gab es bei uns zu dieser Zeit (80er-Jahre) noch nicht. Über ein amerikanisches ­Magazin bin ich zu einem Bauplan gekommen und hab mir mein erstes Snowboard selbst gebaut“, erzählt Kuster von früher und führt aus: „Bis ich bei meiner allerersten Fahrt unten angekommen bin, hatte ich einen Bänderriss.“ Was aber auch egal war, denn mit Snowboard durfte man damals noch nicht lifteln.

Seiner Leidenschaft zum Brett hat dies aber nur kurz Abbruch getan. „Ich habe einfach gesehen, dass in diesem Snowboarden enormes Potenzial schlummert“, sagt der 47-Jährige.

Erstes Snowboard-Team

Schließlich gründete der staatlich geprüfte Snowboardlehrer 1991 mit einem ehemaligen Studienkollegen ein Team von Snowboardern – das erste in Österreich. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Zum Team gehörte unter anderem Karl-Heinz Zangerl, der später zweimal Weltmeister wurde. „Schon damals war das Thema Freeriden aktuell. Da Fotoshootings zum täglichen Brot gehört haben und es natürlich lässiger im Tiefschnee unter blauem Himmel aussieht, wurden die Fotos alle im freien Gelände gemacht“, sagt Kuster. Da sich damals noch keiner so richtig um das Thema Lawinen kümmerte, entschied sich Kuster, die Freeride-Safety-Camps auszurichten.

Namhafte Guides

Ein Teil seines damals so erfolgreichen Snowboard-Teams zählt auch heute noch bei den Freeride-Safety-Camps zu den Weggefährten Kusters. Denn unter den Guides tummeln sich Namen wie eben Doppelweltmeister Karl-Heinz Zangerl, Tiefschneeweltmeister Thomas Dietrich oder Caroline Melmer, ihres Zeichens Tiefschneeweltmeisterin. Mit auf Board ist auch die erste Vorarlberger Bergführerin, Angelika Haspl.

„Das Teilnehmerfeld der Camps“, sagt Kuster, „ist jedesmal bunt durchmischt. Von Jugendlichen bis Erwachsenen, die mit ihren Kindern kommen.“ Ebenso nehmen Anfänger teil wie auch Könner. „Diese wissen ja ganz genau, dass man immer auf dem Laufenden bleiben muss.“

Zur Person

Tom Kuster

Lehrer für Sport und Geschichte am Sportgymnasium Dornbirn

Geboren: 20.5.1965

Ausbildung: Staatlich geprüfter Windsurf- und Snowboardlehrer, Di­plomskilehrer und Snowboardtrainer

Familie: verheiratet, 3 Kinder

Infos zum Freeride-Safety-Camp auf www.skiersworld.at oder
www. boardersworld.at