Rennskier für Weltmeister

Schwarzach. (VN-ram) Bernhard Riepler fiebert bei jedem Skirennen mit. Für ihn und sein Team ist aber wichtiger, welche Skier die Läufer fahren als ihre Herkunft. Sie sind nämlich die Rennski-Entwickler bei Head.

Das ganze Jahr wird entworfen und entwickelt, stets stellt sich Bernhard dieselbe Frage: „Wie können wir den Ski noch schneller machen?“ Die Erfolge der Sportler sprechen für die sechs Entwickler in der Kennelbacher Head-Zentrale.

Wenn es der Terminplan zulässt, ist das Team persönlich bei den Rennen und Trainingsläufen dabei. Aber nicht zum Vergnügen, sondern um die Eindrücke der Sportler von ihrem Gerät zu erfahren. „Wir sind bestrebt, unser Bestes zu leisten und auf die Reaktionen der Rennläufer einzugehen“, versichert Bernhard Riepler. Das Meiste erfahren die Entwickler aber über die Rennbetreuer, die sehr viel Zeit mit den Sportlern verbringen. Mit diesem Feedback wird die Ausrüstung der Profis modifiziert oder von Grund auf neu geplant und konstruiert. Das sechsköpfige Team schafft es im Jahr auf circa 3500 Paar Ski. Kein Wunder, sind ja nur die wenigsten Skier die ganze Saison im Einsatz. Denn nach jedem Training müssen die Kanten der Latten nachpräpariert werden. Dies verringert deren Lebensdauer.

Alles dreht sich um den Ski

Für den gebürtigen Wagrainer dreht sich seit der Jugend alles um den Ski. Schon während seiner HTL-Laufbahn hatte er Ferialjobs bei Atomic. Zwar fing er nach der Matura bei der VOEST an, wechselte aber bereits nach wenigen Monaten zurück zu Atomic. Hier fing er 1981 als Assistent des technischen Leiters an. 26 Jahre später verließ er das Unternehmen dann als Chef der Gesamtentwicklung, zuständig für Alpin- wie auch Langlaufski sowie für Snowboards. Seit 2008 leitet der begeisterte Skifahrer und Tourengeher die Rennski-Entwicklung bei Head.

Da seine Familie in Wagrain blieb, nimmt er einige Beschwerlichkeiten auf sich. Vier Tage die Woche lebt er in Schwarzach, drei verbringt er mit seiner Familie in Salzburg. „Vorarlberg ist zwar schön, im Sommer radle ich in den Bregenzerwald oder gehe am See baden. Aber meine Familie ist in Wagrain tief verwurzelt, wir haben ein eigenes Haus und die Kinder gehen noch zur Schule“, begründet Riepler die wöchentliche Pendlerei.

Neben dem Sport hat der 52-Jährige noch ein leistungsstarkes Hobby: Einen alten Renault Alpine von 1974, den er aufwendig restauriert.

Wie können wir den Ski noch schneller machen?

Bernhard Riepler