Bereit für den ersten Tanz

Anna Kemmer-Hieble ist eine von 144 Debütantinnen auf dem Opernball in Wien.
Wien. (VN-zud) Wenn es heute Abend wieder „Alles Walzer“ heißt, sitzen Tausende Vorarlberger gebannt vor den Fernsehern. Anna Kemmer-Hieble nicht. Die 17-Jährige hat heute Abend auf dem Opernball in Wien ihren großen Auftritt. Sie ist gemeinsam mit Philipp Hartmann (18) aus Sulz eines von insgesamt 144 Debütantenpaaren, die unter den kritischen und zugleich staunenden Blicken der Ballgäste und der TV-Zuschauer das Tanzparkett betreten werden.
„Ich wollte schon immer einmal auf den Opernball“, verrät die zierliche Dornbirnerin. Kein Wunder. Schließlich ist ihre Mama Tanzschulleiterin Juanita Hieble-Tomio. Auch sie war einmal Debütantin. Im Jahr 1987. „Die Fotos von damals haben mich immer fasziniert“, so Anna. Und seit ihre Mutter 2011 als erste Frau die Choreografie für den Opernball gestaltete, war der Wunsch, selbst einmal dabei zu sein, ungebrochen.
Post von der Staatsoper
„Als ehemalige Choreografin darf meine Mutter Vorschläge für Debütantenpaare nach Wien schicken“, erläutert die HTL-Schülerin das Prozedere. Insgesamt vier Tanzpaare aus Vorarlberg haben sich um einen der begehrten Plätze beworben. Für drei hat es geklappt. Im November kam die Zusage der Staatsoper mit der Post. Die Freude war groß. Nichtsdestotrotz ließ es Anna Kemmer-Hieble ruhig angehen.
Erst in den Weihnachtsferien haben sie und ihr Tanzpartner – der neben der Schule als Assistent in der Tanzschule Hieble arbeitet – mit den Proben begonnen. Auf dem Trainingsplan stand hauptsächlich der Linkswalzer. Mittlerweile sitzt jeder Schritt. Und das sollte er auch. Denn die vier Proben in Wien liegen bereits hinter den Tanzpaaren. Die von Ballorganisatorin Desiree Treichl-Stürgkh geäußerte Kritik, die Tanzpaare würden über Nacht die Schritte vergessen, sieht Anna Kemmer-Hieble gelassen. Schließlich war sie nur bei der ersten gemeinsamen Probe: „Dass es dort noch den einen oder anderen Fehler gibt, ist normal.“
In der Vorbereitungszeit auf den großen Auftritt heute Abend musste sich die 17-Jährige erst an die Situation gewöhnen, von der eigenen Mutter trainiert zu werden. „Das war schon ungewohnt. Aber hatte auch Vorteile. Wir konnten auch noch zu Hause üben, Unklarheiten aus der Welt schaffen oder einfach über den Opernball reden“, erzählt die Dornbirnerin.
Einem gelungenen Abend steht demnach nichts mehr im Wege.
Ich wollte schon immer einmal auf den Opernball.
Anna Kemmer-Hieble
Zur Person
Anna Kemmer-Hieble
Schülerin und Debütantin auf dem Opernball 2013
Geboren: 7. November 1995
Wohnort: Dornbirn
Ausbildung: HTL Dornbirn, 3. Klasse
Hobbys: Teamturnen (Turnsportzentrum Dornbirn)