Der närrische Oberbulle

Wetter / 10.02.2013 • 20:13 Uhr
Schon seit 27 Jahren gehört die Uniform der Narrenpolizei für Andreas Märk zum fixen Bestandteil seiner Garderobe. Foto: vn/Paulitsch
Schon seit 27 Jahren gehört die Uniform der Narrenpolizei für Andreas Märk zum fixen Bestandteil seiner Garderobe. Foto: vn/Paulitsch

Andreas Märk ist während des Faschings mit Leib und Seele ein Narrenpolizist.

bregenz. (VN-mm) Während des übrigen Jahres gibt es so gut wie keine Vereinsaktivitäten. „Um Abnützungserscheinungen zu vermeiden“, wie Andreas Märk grinsend anmerkt. Im Fasching jedoch sind sie eine eingeschworene Gemeinschaft und huldigen dem Prinzenpaar in ergebener Treue: jene sechs Männer, die das Team der Narrenpolizei Bregenz bilden. Schon 56 Jahre lang kann sich das jeweils regierende Prinzenpaar auf diese besonderen Leibwächter verlassen.

Seit 1989 ist die Narrenpolizei zudem ein eingetragener Verein. „Der kleinste im Land“, sagt Märk. Und das nicht ohne Stolz. Nach außen hin vertritt zwar er die Gruppe. Aber: „Entscheidungen werden immer gemeinsam getroffen.“

Urlaub für den Fasching

Der Fasching geht ins Finale. Doch Ermüdungserscheinungen zeigt Andreas Märk noch nicht. Er hat schlicht Spaß am närrischen Treiben. Der hält ihn und seine Mannen aufrecht. Und damit es auch beruflich keine Scherben gibt, nimmt der Glasermeister vom „gumpiga“ Donnerstag bis Aschermittwoch einfach Urlaub. Auch sein Arbeitgeber hat sich darauf eingestellt. Da heiße die Frage dann nur noch: „Wann ist Aschermittwoch?“ Der kommt heuer früher, als manchem Narren lieb ist. Märk selbst bevorzugt einen längeren Fasching. Aber weniger der Narretei als vielmehr der freien Wochenenden wegen, die es dazwischen gibt. Das sei auch dem Familienfrieden dienlicher, meint er.

Je nachdem, wie aktiv das Prinzenpaar ist, begleitet die Narrenpolizei 70 bis 120 Auftritte. „Unsere Hauptaufgabe besteht darin, das prinzliche Gefährt so zu sichern, dass weder Prinzenpaar noch Zuschauer zu Schaden kommen“, erklärt Andreas Märk. Daneben ebnen die närrischen Ordnungshüter die Wege der Blaublütigen auf Zeit durch das Menschengedränge speziell bei Ballveranstaltungen.

Altgedienter „Oberbulle“

Der närrische „Oberbulle“ ist ein altgedienter. Seit 27 Jahren taucht Andreas Märk als Narrenpolizist in den Fasching ein. Und er nimmt seine Funktion ernst. Vor jeder Ausfahrt wird abgesprochen, wer das Vereinsfahrzeug lenkt. Bei dem sind dann 0,0 Promille oberstes Gebot. Auch sonst wird Wert auf einen „einigermaßen normalen Lebenswandel“ gelegt.

Narrenpolizist kann übrigens nicht jeder werden. Die Auswahl erfolgt sorgfältig. „Jeder im Team muss mit dem Bewerber einverstanden sein“, erklärt Märk das Prozedere. Alle Narrenpolizisten sind zudem Feuerwehrmänner. Da lerne man die Leute schon vorher kennen und könne besser einschätzen, ob jemand geeignet sei. Er selbst fühlt sich noch lange nicht reif für den Ruhestand als Narrenpolizist.

Vor jeder Ausfahrt wird abgesprochen, wer den Wagen lenkt.

andreas märk

Zur Person

Andreas Märk

Geboren: 7. Dezember 1963 in Dornbirn

Wohnort: Lauterach

Beruf: Glasermeister

Familienstand: ledig

Hobbys: Feuerwehr, Narrenpolizei, Wanderungen auf den Pfänder