Frau über närrische Töne

Wetter / 11.02.2013 • 19:07 Uhr
Heimvorteil genießt Nadja Eiler heute beim großen Faschingsumzug in Schwarzach. Foto: beate Rhomberg
Heimvorteil genießt Nadja Eiler heute beim großen Faschingsumzug in Schwarzach. Foto: beate Rhomberg

Nadja Eiler leitet den Schwarzacher Schalmeienzug. Heute bläst sie zum Finale.

Schwarzach. (VN-ger) Während der Fasching für die einen am heutigen Dienstag zu Ende geht, beginnt für Nadja Eiler bald schon der nächste. „Bei uns ist man das ganze Jahr ein Narr. Das muss man auch sein“, schmunzelt die 26-Jährige und fügt hinzu: „Nach dem Faschingswochenende ist man zwar froh, dass es vorbei ist. Aber man freut sich auch, wenn es wieder losgeht.“

Die Alberschwenderin ist Leiterin des Schliefer Schalmeienzugs und Mitglied des 11er-Rats in der gleichnamigen Faschingszunft. „Wir beginnen mit den Proben meist im März oder April“, erläutert Nadja Eiler, die mit ihrer Truppe auch außerhalb der närrischen Zeit aufspielt – etwa beim Maibaumfest oder der Schalmeiennacht. Nach Schwarzach hat es die Bregenzerwälderin zufällig verschlagen. Bei einem Umzug ist sie mit Zunftobmann René Winkel ins Gespräch gekommen. „2009 haben wir dann die Schlameien gegründet.“

Genetisch veranlagt

Das Narren-Gen wurde der Schalmeien-Leiterin praktisch in die Wiege gelegt. „Meine Eltern waren bei der Alberschwender Faschingszunft. Da bin ich schon als Kind immer gerne mitgegangen“, erzählt sie. Aber auch musikalisch hat die 26-Jährige einiges in petto. Neun Jahre Querflötenunterricht und Einsätze bei der Jungmusik gehören da dazu. Not tut das für eine Mitgliedschaft beim Schlameienzug allerdings nicht. „Etwas Taktgefühl und musikalisches Interesse reichen vollkommen aus, um im Fasching tätig zu werden. Wir spielen ja nach Zahlen und nicht nach Noten“, sagt Eiler. Derzeit sind neun Musikanten bei den Schwarzacher Schalmeien am Zug. In dieser Saison haben wieder einige das Instrument aus beruflichen Gründen niedergelegt. Auf der Suche nach neuen Mitgliedern sind die Schliefer daher immer.

„Schönes Gefühl“

Beim Umzug mitzugehen ist für die 26-Jährige „etwas ganz anderes, als wenn man zuschaut. Das Gefühl, mitwirken zu können und das Brauchtum hochleben zu lassen, ist was Schönes. Außerdem kann man viele Kontakte knüpfen – auch mit Mitgliedern aus anderen Zünften.“

Arbeit mit Kindern

Wenn Nadja Eiler in ihrer Freizeit nicht gerade närrische Töne auf ihrer Schalmei anspielt, dann ist sie bei den Pfadfindern im Einsatz. Seit der Volksschule ist sie dort Mitglied, seit ihrem 16. Lebensjahr als Leiterin aktiv. Wichtig ist ihr dabei, „dass die Kinder raus in die Natur kommen und nicht nur zu Hause vor dem Computer sitzen“. Mit Kindern arbeitet die Alberschwenderin auch in ihrem beruflichen Leben. Als selbstständige Handelsvertreterin bringt sie Mal- und Bastelsachen an den Mann und organisiert Kinderprogramme für Firmenveranstaltungen oder Geburtstagsfeiern.

Bei uns ist man das ganze Jahr ein Faschingsnarr.

Nadja Eiler

Zur Person

Nadja Eiler

leitet seit 2009 den Schliefer Schalmeienzug. Heute lädt die Schwarzacher Zunft um 14 Uhr zum Umzug.

Geboren: 3. März 1986

Wohnort: Alberschwende

Ausbildung: Lehre zur Einzelhandels- und Bürokauffrau

Beruf: seit einem Jahr selbstständige Handelsvertreterin für Mal- und Bastelsachen

Familienstand: Single

Hobbys: Schalmeien, Pfadfinder