Rückkehr zu den Wurzeln
Der ehemalige BNZ-Spieler Didi Berchtold kehrt im Sommer als Trainer in die Akademie Vorarlberg zurück.
bludenz. Als „Wandervogel“ wurde er während seiner aktiven Zeit gerne bezeichnet. Für Didi Berchtold war es die Neugier, die ihn von Klub zu Klub weiterziehen ließ. Als „grader Michl“ aber machte er oft auch selbst reinen Tisch – und zog weiter. Etwa bei der Austria, als er trotz fünf Toren und acht Vorlagen Unzufriedenheit vernahm. „Ich löste den Kontrakt, weil ich nie ein Typ war, der seinen Vertrag nur absitzt.“
All das ist Vergangenheit, wenngleich in ihm die Gegen-wart viele Erinnerung an ehemalige Zeiten aufkommen lässt. Er war 14 Jahre alt, als er zum BNZ Dornbirn kam. „Die schönste Zeit meiner Karriere“, sagt er heute und erinnert sich: „Ich war kein einfacher Junge, stand sicher zwei, drei Mal vor dem Rauswurf. Ich wollte Spaß am Fußball haben, habe aber erst später gelernt, wie wichtig Disziplin ist.“ Diese Erkenntnis will er weitergeben, wenn er nun im Sommer als Trainer in die Familie des Fußball-Leistungszentrums, heute Akademie Vorarlberg, zurückkehrt. Seit Jahren ist ihm der Nachwuchs ans Herz gewachsen, weshalb er mit Wolfgang Kühne die Fußballschule „Fu-Bateko“ gründete. „Wir bieten speziell abgestimmte Zusatzeinheiten. In Vereinen ist es doch oft so, dass sich im Nachwuchs ein Trainer um 18 bis 24 Spieler kümmern muss.“ Deshalb verspürt Didi Dank gegenüber VFV-Präsident Horst Lumper sowie AKA-Sportchef Andreas Kopf für diese Chance bei der Akademie, zugleich ist er sich sicher, sein Wissen und seine Verbindungen, vor allem aus seiner Zeit in Deutschland, nutzvoll einsetzen zu können.
Er selbst, der bei der Oma aufwuchs, kam mit sechs Jahren zur Rätia – geholt von seinem Onkel Günter Berchtold. „Das erste Training war am alten Fohrenburgplatz, ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen.“ Schnell war er infiziert von der „Droge Fußball“. „Es gab kein Tag, an dem ich nicht Fußball gespielt habe. Oft habe ich noch den Ball jongliert, wenn alle heimgegangen sind. Dann haben sie mich in der Dunkelheit gesucht“, schmunzelt Didi.
Heute ist er erwachsen, das vielleicht älteste Mitglied der Spielergewerkschaft und für die VdF als Spielerbetreuer für den Westen zuständig. „Seit meiner Sportclub-Zeit 1993 bin ich Mitglied. Meine Mitspieler meinten nur: ,Hey, Vorarlberger, unterschreib das.‘ Noch heute zahle ich brav den Mitgliedsbeitrag.“
Junge Spieler wollen vor allem eines: Fußball spielen.
Didi Berchtold
Zur Person
Dietmar „Didi“ Berchtold
Leitet u. a. die Fußballschule „Fu-Bateko“ – www.fubateko.com
Geboren: 6. August 1974
Eltern/Geschwister: Mutter Christine, eine Schwester (Evi)
Laufbahn: Rätia Bludenz, BNZ Dornbirn, Wr. Sportclub, V. Steyr, LASK, W. Mannheim, PAOK Saloniki, Apollon Athen, Al. Aachen, Bochum, SW Bregenz, Ried, Austria Lustenau, Farul Constanta, GAK, Grödig, Rätia Bludenz
Familie: Lebensgefährtin Brigitte, eine Tochter (Madita/20 Monate)