112 Medaillen und 38 Titel

Trainerin Anita Rösch ist Wegbegleiterin von Hypo-Meeting-Teilnehmerin Raffaela Dorfer.
dornbirn. (VN-akp) Wenn morgen um 11.05 Uhr der Startschuss für den 100-m-Hürdenlauf im Siebenkampf der Frauen beim Hypo-Meeting in Götzis fällt, geht für die Dornbirner Leichtathletin Raffaela Dorfer ein Kindheitstraum in Erfüllung. Die 22-Jährige duelliert sich zwei Tage lang in sieben Disziplinen mit Weltklasse-Athletinnen und blickt ihrem bisherigen Karrierehöhepunkt entgegen. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran hat ihre ehemalige Trainerin und Mentorin Anita Rösch. Die 61-Jährige war seit Dorfers zwölftem Lebensjahr bis zur Matura am Sportgymnasium Dornbirn ihre Betreuerin beim ULC Dornbirn. Heute trainiert Dorfer in Innsbruck mit einer Trainingsgruppe unter der Aufsicht von Hannes Achleitner.
Langfristige Karriereplanung
„Ich freue mich sehr für Raffaela, sie hat mit dem Götzis-Ticket ein ganz großes Ziel erreicht. Wir werden sie mit dem Fanclub unterstützen und ein zünftiges Sportfest feiern.“ Dorfer zeigte immer schon mit Vielseitigkeit auf. „In der Jugend waren wir mit Sprüngen vorsichtig, dafür ist sie hier nun umso ausbaufähiger. Ihre Karriere haben wir langfristig geplant, der Aufbau ist langsam erfolgt und ihr Potenzial ist riesig“, sagt Rösch. „Für die Vorarlberger Leichtathletik ist es sehr wichtig, dass es nach der Teilnahme von Markus Walser 2007 wieder eine Ländle-Beteiligung gibt“, weiß die Trainerin. Das Verhältnis zwischen Dorfer und Rösch ist eng. „Ich begleite sie heute noch gerne zu den österreichischen Meisterschaften. Auch vor zwei Jahren in Kapfenberg, als Raffaela den Staatsmeistertitel im Siebenkampf mit ihrer Punktebestleistung von 5322 geholt hatte, war ich dabei“, so Rösch. Sie beschreibt Dorfer als sehr ehrgeizig. „Raffaela zieht ihr Ding konsequent durch und lässt sich durch nichts ablenken. Egal, ob das im Sport ist oder beim Studium und in der Schule, wo sie mit lauter Einsern maturiert hat. In einem Wort verpackt würde ich sie als Vorzeigeathletin beschreiben“, zollt sie Dorfer Respekt. „Sie ist im Kopf sehr stark und kann ihre Leistung auch unter größtem Druck abrufen.“ Rösch ist seit 35 Jahren als Trainerin beim ULC Dornbirn tätig. Viele Leichtathleten hat sie bisher betreut. „Sie sind alle fast wie meine Kinder“, gesteht sie und man merkt, wie viel Herzblut die ehemals selbst aktive und erfolgreiche Leichtathletin in ihre ehrenamtliche Tätigkeit steckt. „Mein Ziel ist es, die Athleten bis zur Matura zu betreuen und sie gut durch das schwierige Alter der Pubertät zu bringen. Das soziale Umfeld ist in dieser Lebensphase sehr wichtig. Wenn ich sie von Alkohol und Zigaretten fernhalten kann, ist das ein Erfolg“, betont die Mutter eines Sohnes, die fast täglich am Platz oder in der Halle steht.
38 Meistertitel verwirklicht
Die von Rösch betreuten Sportler eroberten insgesamt 112 Medaillen bei österreichischen Meisterschaften, davon 38 Meistertitel. 2008 und 2010 war der ULC Dornbirn bestplatzierter Vorarlberger Verein im ÖLV-Vereinscup. Für besondere Verdienste um die Ländle-Leichtathletik wurde Rösch im Jahr 2010 der „Bodo Award“ verliehen – benannt nach dem erfolgreichsten Vorarlberger Leichtathleten Klaus „Bodo“ Bodenmüller, Vize-Hallenweltmeister 1991 im Kugelstoßen und Olympiasechster 1992 in Barcelona.
Raffaela hat mit dem Götzis-Ticket ein ganz großes Ziel erreicht.
anita rösch
Zur Person
Anita Rösch
Ist seit 1978 als Vereinstrainerin beim ULC Dornbirn ehrenamtlich tätig.
Geboren: 1. März 1952
Wohnort: Dornbirn
Familie: verheiratet, ein Sohn
Wohnort: Dornbirn
Ausbildung: Fachsportlehrerin, Leichtathletik-Lehrwart, Fortbildungen im Fitness- und Breitensport
Sportliche Erfolge: Zwölf Medaillen bei österreichischen Meisterschaften von 1967 bis 1997, österreichische Rekorde über 4×400 m Frauen, 800 m weibliche Jugend (jeweils 1970), 4×800 m Frauen (1980), noch heute gültiger Landesrekord in der 4×800-m-Staffel Frauen (1980)
Sonstiges: Bodo Award 2010