Was sie sieht, hat etwas

Karin Bleiweiß hat bei den großen Bregenzer Festspielen klein begonnen und ist nun eine Stütze der Alpinale.
Nenzing. (VN-cd) „Kurz und gut“ lautet das Motto bei der Alpinale, und irgendwie gilt das auch für die Vize-Obfrau dieses Vorarlberger Filmfestivals. Das große Interesse an allem Technischen hat Karin Bleiweiß zum Studium auf der Fachhochschule motiviert. Weil sie dabei auch so kreativ wie möglich sein wollte, ist sie beim Film gelandet. Hauptberuflich ist sie in der Marketing- und Kommunikationsabteilung der Firma Omicron tätig, mit großem Engagement hat sie sich ins Führungsteam des Filmfestivals Alpinale vorgearbeitet.
Gestern Abend hat das Festival begonnen, die gebürtige Kärntnerin ist neben Obfrau Manuela Mylonas zugegen, hat im Vorfeld gut 150 Filme begutachtet, von denen es rund 30 ins Wettbewerbsprogramm schafften. „Ein Themenschwerpunkt hat sich nicht abgezeichnet, aber die Einreichungen werden qualitativ immer besser“, berichtet sie von den Erfahrungen der letzten Wochen. Überhaupt sei das Festival unter internationalen Fachleuten bestens bekannt und anerkannt. Als Gast beim Kurzfilmfestival in Clermont Ferrand konnte sie jüngst zufrieden feststellen, dass die Alpinale so gut wie jeder kennt.
Kurioser Start
Auch die Vorarlberger Szene sei aktiver als es scheint. Karin Bleiweiß muss es wissen, sie ist Mitglied der Filmkommission und ist über den Beruf hinaus selbstverständlich auch als Filmemacherin tätig. Die kulturelle Vielfalt oder Sachverhalte, die Frauen beschäftigen, waren bislang die vorherrschenden Themen. Ihr Start als Filmemacherin verlief einigermaßen kurios. Noch während des Studiums bewarb sie sich als Praktikantin bei den Bregenzer Festspielen und fand in der Videoabteilung eine interessante Betätigung. Ihre Aufgabe war es nämlich, die Wiener Symphoniker bei ihrem Einsatz zu filmen. Die Szenen, die das Publikum vor ein paar Jahren während der Aufführungen der Opern „Troubadour“ und „Aida“ an großen Wänden neben der Seebühne sehen konnten, hatte Karin Bleiweiß eingefangen. Eine ziemliche Herausforderung sei das gewesen, erinnert sie sich, galt es doch anhand der Partitur festzustellen, wann ein Solist zum Einsatz kommt, den sie dann natürlich im Blick haben musste. Und immer noch gilt, was sie sieht und per Kamera dem Publikum vermittelt, das hat etwas.
Technisches Wissen und Kreativität lässt sich bestens verbinden.
Karin Bleiweiss
Zur Person
Karin Bleiweiß
Geboren: 1979 in Klagenfurt
Ausbildung: Studium an der Fachhochschule Dornbirn
Tätigkeit: Marketing und Internetkommunikation in der Firma Omicron
Engagement: Vize-Obfrau der Alpinale in Nenzing
Das Alpinale-Filmfestival läuft bis 10. August in Nenzing am Ramschwagplatz