Vertreter des jungen Sports

Luca Linhart bewegt sich gerne draußen. Am liebsten springt er von Mauer zu Mauer.
bregenz. (VN-akp) Man erkennt sie an den weiten Jogginghosen, die sind ihr Markenzeichen. Die Parkourspringer bzw. Freerunner sind immer auf der Suche nach Hotspots, und die gibt es vor allem in großen Städten. „Wir überwinden Hindernisse oder springen von Mauer zu Mauer. Und das meist in Kombination mit einem Rückwärts-, Vorwärts- oder Seitwärtssalto“, erklärt der 15-jährige Luca Linhart. Bregenz habe zwar eine schöne Lage, ideal sind für die Ausübung dieses Sports aber Städte wie Wien, München oder Frankfurt. Der junge Bregenzer ist einer der Besten in der heimischen Parkour- und Freerunner-Szene. Gemeinsam mit seinem Freund und Trainingspartner Raphael Hoschek (15) aus Dornbirn ist er schon bei zahlreichen Shows im In- und Ausland aufgetreten. Ab heute bis Sonntag zeigen sie ihr Können beim Freakwave Festival im Bregenzer Strandbad. „Freerunner aus ganz Österreich besuchen uns im Ländle, und gemeinsam präsentieren wir diese noch junge Sportart. Bei der Jugend ist das Interesse sehr groß“, weiß Linhart. Dabei muss man nicht unbedingt vom Turnsport kommen, um im Parkour richtig gut zu weden. Er selbst spielte früher Fußball. Hoschek kommt vom Handballsport. „Es braucht eine gewisse Grundsportlichkeit. Man beginnt mit Trampolinspringen oder mit einfachen Sprüngen von Gehsteig zu Gehsteig – ohne Risiko. Erst wenn man die Sicherheit am Boden hat, wagt man sich in die Höhe“, beschreibt Linhart. Auch das Fallen müsse richtig gelernt werden. „Klar gab es hin und wieder Abschürfungen oder blaue Flecken, aber ansonsten hatte ich bisher keine ernsthaften Verletzungen“, sagt er. Auch die Nachfrage nach Workshops ist da. „Das müsste in Zusammenarbeit mit einem Turnverein organisiert werden. Wir müssten dazu aber 16 Jahre alt sein.“ Ebenso wie für den Bewerb „Red Bull Art of Motion“ in Griechenland, wo die besten Freerunner der Welt aufeinander treffen. „Red Bull hat bereits Interesse bekundet, dass wir Österreich dort vertreten, aber wir sind um ein Jahr zu jung. Wir sind zuversichtlich, dass sich für die Zukunft eine Kooperation ergibt, wenn wir fleißig weitertrainieren“, hofft Linhart. Zurzeit hat Red Bull drei Parkour-Athleten unter Vertrag. „Im internationalen Vergleich haben wir ein hohes Niveau, obwohl wir erst 15 Jahre alt sind. Es geht bei diesem Sport vor allem auch um den eigenen Style“, erklärt Linhart. „Parkour macht unglaublich Spaß. Wir wollen damit etwas erreichen, uns ganz nach oben arbeiten.“
Parkourpark in Bregenz
In Bregenz entsteht demnächst ein Parkourpark. „Dann haben wir ideale Trainingsbedingungen vor der Haustüre“, freut sich Linhart. Im Winter ist Kraft- und Ausdauertraing angesagt, denn eine Trainingshalle fehlt. Fast täglich ist der Gymnasiast nach der Schule draußen. In den Ferien war er mit Raphael in großen Städten unterwegs, um zu trainieren, internationale Kontakte zu anderen Athleten zu knüpfen und um Videos zu produzieren. „Wir stellen wöchentlich etwas Neues auf Youtube“, beschreibt der Sportler. Auf der Suche nach „Parkour und Freerunning Vorarlberg“ werden Interessierte fündig.
Diesen Winter nehmen die beiden am Contest „The Movement“ in Wattens teil. „Für uns die perfekte Gelegenheit, uns gut zu präsentieren“, blickt Linhart voraus.
Das Interesse am Parkoursport ist bei den Jugendlichen groß.
luca linhart
Zur Person
Luca Linhart
Begann vor drei Jahren mit Parkour und Freerunning.
Geboren: 17. September 1997
Beruf: Schüler PG Mehrerau
Team: „Parkour & Freerunning Vorarlberg“ mit Raphael Hoschek aus Dornbirn