Traum vom 100-m-Sprung

Wetter / 08.01.2014 • 18:49 Uhr
Sie ist Vorreiterin als „weiblicher Adler“ in Vorarlberg: Eva Pinkelnig. Fotos: Kaufmann-Pauger, Privat
Sie ist Vorreiterin als „weiblicher Adler“ in Vorarlberg: Eva Pinkelnig. Fotos: Kaufmann-Pauger, Privat

Eva Pinkelnig aus Dornbirn ist passionierte Skispringerin.

Dornbirn. (VN-akp) „Fliegen bedeutet für mich Freiheit. Es braucht viel Mut, Höhenangst darf man keine haben“, beschreibt Eva Pinkelnig. Die 25-jährige Dornbirnerin ist die einzige Frau in Vorarlberg, die an Skisprungbewerben in der Damenklasse teilnimmt. „Zugegeben, dieser Sport ist nicht typisch weiblich, obwohl viel Sensibilität gefragt ist. Man muss frech sein und auf der anderen Seite sensibel. Ein Augenblick beim Absprung entscheidet, ob ein Sprung gelingt, oder ob man sich verletzt“, erklärt sie. Die ehemalige VSV-Kader-Skirennläuferin ist über Um­wege zum Springen gekommen.

Zuerst Skirennläuferin

Schon als Kind war die ausgebildete Freizeitpädagogin sportbegeistert, fuhr Skirennen, kletterte und versuchte sich als Skispringerin beim SK Kehlegg unter Trainer Fritz Palli. Entschieden hat sie sich damals für den Skirennsport und besuchte nach der Skihauptschule in Schruns die Skihandelsschule in Schladming. „Ich war im VSV-Jugendkader, habe aber die Alpinski mit 17 Jahren an den Nagel gehängt“, erzählt die Athletin. Das Skispringen ließ sie aber nie los. Doch mit Anfang Zwanzig mit dem Skispringen beginnen? Es musste alles zuerst reifen. Der ehemalige Kombinierer Michael Palli lud sie im September 2012 zum Training des SK Kehlegg ein. Heute wird sie von Willi Greber trainiert. Im Verein sind zwei weitere weibliche Nachwuchsspringerinnen dabei. „Obwohl ich mit 24 Jahren eigentlich schon zu alt zum Skispringen war, hatte ich einen ganz großen Traum: Einmal einen 100-Meter-Sprung zu absolvieren“, so die vielseitige Athletin.

Im Sommer 2013 ist der „Knopf aufgegangen“, erzählt die ausgebildete Skilehrerin. Insgesamt hat Pinkelnig bislang etwa 500 Sprünge absolviert. Mit ihrer persönlichen Bestleistung von 97 Metern ist sie schon nahe an ihr Ziel herangekommen. Nach wenigen kleinen Wettbewerben absolvierte sie Anfang Dezember 2013 ihren ersten Austria-Cup. Es war ihre Premiere auf einer 100er-Schanze. „Ein geniales Erlebnis, das Resultat ist noch nebensächlich“, schwärmt sie. Für ihren ersten Vergleich mit der nationalen Konkurrenz hat sie einen eigenen Sprunganzug, gesponsert von Sport Kessler in Riezlern, erhalten. Es folgte ihr erster Trainingskurs mit dem ÖSV-Nachwuchs-Kader, das Ticket für den nächsten Alpencup hat sie fix in der Tasche. „Die neue Schanze im Montafon wird für einen Aufschwung im Vorarlberger Springerlager sorgen, auch bei den Mädchen“, hofft Pinkelnig. In wenigen Wochen steht die erste Olympiasiegerin im Skispringen fest. Die weiblichen Adler befinden sich im Aufwind.

Das Skispringen bedeutet für mich die große Freiheit.

Eva Pinkelnig
Sie ist Vorreiterin als weiblicher Adler in Vorarlberg: Eva Pinkelnig. Fotos: Kaufmann-Pauger, Privat
Sie ist Vorreiterin als weiblicher Adler in Vorarlberg: Eva Pinkelnig. Fotos: Kaufmann-Pauger, Privat

Zur Person

Eva Pinkelnig

Skispringen ist ihre Leidenschaft.

Geboren: 27. Mai 1988

Wohnort: Dornbirn

Verein: SK Kehlegg

Beruf: Freizeitpädagogin (Schüli Rheindorf in Lustenau)

Hobbys: Outdoorsport, Freunde treffen