Linsen-Gedichte aus Dubai

Wetter / 14.03.2014 • 17:20 Uhr
Auf allen Rennstrecken dieser Welt zuhause: Dieter Mathis, hier in Abu Dhabi Foto: Privat
Auf allen Rennstrecken dieser Welt zuhause: Dieter Mathis, hier in Abu Dhabi Foto: Privat

Dieter Mathis hat schon beinahe 200 Grands Prix als Formel-1-Fotograf auf dem Buckel.

Hohenems. (VN-dg) Auch wenn Christian Klien nicht mehr in der Formel 1 vertreten ist, steht am kommenden Sonntag beim GP-Saisonauftakt in Melbourne dennoch ein Hohenemser auf der Start- und Zielgeraden! Der Onkel von Klien, Dieter Mathis (dessen Frau Brigitte ist die Schwester von Christians Mama Herma), ist passionierter Motorsport-Fotograf.

Aber nicht die GP-Karriere seines Neffen hat ihn dazu gebracht, denn schon einige Jahre vor Kliens GP-Einstieg hat Mathis schon Piloten und Boliden regelrecht zerfotografiert. „Freilich war es natürlich etwas Besonderes, als mein Neffe vor zehn Jahren in den F-1-Zirkus vordrang, aber leider muss ich rückwirkend sagen, dass dieser Umstand für mich persönlich keine Hilfe war“, resümiert Mathis.

Strenge FIA-Kriterien

Früher standen die F-1-Fotografen mit den Schuhspitzen am Streckenrand. Jetzt sind sie längst hinter weitläufige Auslaufzonen verbannt. Heute den Motorsport aus dieser Distanz in Bildern noch sinnlich erfahrbar zu machen, ist nur noch etwas für Könner, wie z. B. Dieter Mathis. Generell ist das Leben eines F-1-Fotografen alles andere als ein Honigschlecken. Mathis: „Erstens musst du bei der FIA jedes Jahr mindestens 300 Fotos in Printmedien belegen können und mindestens bei 15 Grands Prix vor Ort dabei sein, damit man überhaupt eine permanente Akkreditierung erhält. Und dann ist da untereinander, speziell in Europa, ein fürchterlicher Konkurrenzkampf. Man muss aufpassen, dass einem nicht die Foto-Ausrüstung geklaut wird.“

Der 52-Jährige hat auch schwierige Zeiten hinter sich. „Da siehst du dann, wer noch zu dir steht – nämlich keiner. Da gibt es solche, die dir noch den Todesstoß versetzen wollen! Einzig meine Frau Brigitte und meine Mutter haben stets zu mir gehalten und an meine Visionen geglaubt.“ Seit dem ersten F-1-Rennen am 4. 4. 2004 in Bahrain versuchte Dieter Mathis – der aktuell mit einer D4, D3S und D800-Kamera von Nikon diese Hundertstel-Sekunden-Welt aus brüllendem Lärm, grellen Farben und wahnwitzigem Tempo mit seinen Aufnahmen einfriert – etwas im Mittleren Osten aufzubauen.

Medien-Agentur in Dubai

Zehn Jahre später hat es nun endlich geklappt: Vor wenigen Wochen haben die Medien-Agentur Poleposition.at von Mathis und die Firma Saudi Sports Group MACOM von Prinz Abdulaziz Bin Turki Al Faisal in Dubai – wo Dieter Mathis übrigens auch seit knapp zwei Jahren lebt – unter dem neuen Namen MACOM Middle East fusioniert. „Prinz Abdulaziz wird in ein paar Jahren Thronanwärter von Saudi Arabien. Er hat mich vor zwei Jahren auf seine Ranch bei Riyadh eingeladen. Ich habe noch nie in meinem Leben solch eine Gastfreundlichkeit erlebt“, schwärmt der umtriebige Rennsportfotograf von seinem neuen Geschäftspartner. Über die neue Firma beliefert Mathis nun vorwiegend F-1-Sponsoren, Motorsport-Internet-Portale und den kompletten Mittleren Osten mit seinen Fotos.

Sonnenbrillen für Vettel

Mathis ist beinahe 300 Tage im Jahr unterwegs. „Die beste Ruhezeit habe ich eigentlich im Flugzeug“, grinst Dieter, der mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel befreundet ist. „Der Sebastian ist ein Fan von Sonnenbrillen und interessiert sich für mich, weil ich ein paar 30 Jahre alte Ray-Bans-Brillen habe . . .“

Die Formel 1 ist nicht nur Glamour. Ich habe auch schon echt schwierige Zeiten hinter mir.

dieter Mathis
Auf allen Rennstrecken dieser Welt zuhause: Dieter Mathis, hier in Abu Dhabi. Foto: Privat
Auf allen Rennstrecken dieser Welt zuhause: Dieter Mathis, hier in Abu Dhabi. Foto: Privat

Zur Person

Dieter Mathis

ist Geschäftspartner von Prinz Abdulaziz, dem Thronanwärter von Saudi Arabien

Geboren: 4. August 1961

Wohnort: Hohenems und Dubai

Familie: verheiratet, ein Sohn

Beruf: Motorsport-Fotograf, Marketing- und Werbeagentur

Internet: www.poleposition.at

Hobbys: Nebenbei als Berater unterwegs, um Probleme für Menschen bei der Einwanderung in Länder des Mittleren Ostens zu vermeiden.