Alles andere als ein Käse

Wetter / 01.04.2014 • 19:11 Uhr
Mit viel Geduld brachte Sebastian Kurm den Kindern die Käseherstellung näher.  Foto: Christian Schramm
Mit viel Geduld brachte Sebastian Kurm den Kindern die Käseherstellung näher. Foto: Christian Schramm

Ein Kinderbuch erzählt vom Heumilchkäse, und Sebastian Kurm war mittendrin.

Eichenberg. (VN-mm) Er war Buchhalter und hat eine Ausbildung als Einzel- und Großhandelskaufmann. Acht Stunden am Schreibtisch vor dem Computer zu hocken, das empfand Sebastian Kurm jedoch nicht als auf ewig erstrebenswert. Sein berufliches Glück fand der gebürtige Kölner schließlich in Vorarlberg. Hoch über dem Bodensee werkt er mit großer Begeisterung als Senner. Davor arbeitete Kurm im Bergkäselager der Firma Rupp. Jetzt avancierte er auch noch zum Werbeträger für das neue Buch der ARGE Heumilch.

Fröhlich-bunte Bilder zeigen Kinder, wie sie wissbegierig an den Lippen von Sebastian Kurm hängen, um dann erstaunt zu erfahren: „Aha, so wird Heumilchkäse gemacht!“ Der Senner selbst resümiert: „Die Zusammenarbeit mit den Mädchen und Buben machte wirklich unheimlich viel Spaß.“

Die Neugier wecken

Es ist bereits das dritte Heumilch-Kinderbuch. Darin werden Kindergartenkindern und Leseanfängern auf unterhaltsame Weise die Besonderheiten der heimischen Heumilchwirtschaft sowie die Käseherstellung nähergebracht. Wie die Hauptdarsteller im Buch, Leonie und Florian, unternahmen Kinder aus der Umgebung eine Führung durch die kleine Bergsennerei Jungholz-Hinteregg am Pfänder und fragten Sebastian Kurm ein Loch in den Bauch. Der ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Frei von der Leber weg plauderte er allerlei Interessantes zum Thema Käse und Käseherstellung aus. „Am besten funktioniert es mit der Aufmerksamkeit, wenn die Kinder bei ihrer Neugier gepackt werden“, weiß Sebastian Kurm. Denn über Neugier verfügen die Kleinen bekanntlich zur Genüge.

Wissen weitergeben

Vorarlberg zählt zu den größten Heumilchproduzenten in Österreich. Auch sein Arbeitgeber führt einen Heumilchbetrieb. Das verschaffte dem Senner mit deutschen Wurzeln die besondere Ehre, neben den Kindern zum Botschafter des neuen Buchs zu werden. „Man hat mich gefragt, und ich wollte dem natürlich nicht im Wege stehen“, erzählt Sebastian Kurm mit breitem Lachen. Wissen weiterzugeben sei ihm ein Anliegen. Wobei er den Austausch mit Kindern besonders schätzt, weil viel zurückkomme.

Reizvolle Aussichten

Seit mehr als sechs Jahren ist Vorarlberg die neue Heimat des Fußballfans. Er kam hierher, weil er dort arbeiten wollte, wo andere Urlaub machen, wie es Sebastian Kurm formuliert. Diese Aussicht habe etwas Reizvolles gehabt. Inzwischen kann er sich sogar vorstellen, seine Zelte längerfristig in Eichenberg aufzuschlagen, wo er direkt oberhalb der Sennerei wohnt. Der Weg vom Bergkäselager in die Sennerei führte über die Frage seines Chefs, ob er Lust habe, denn sie würden einen Senner brauchen. „Ich sagte zu, und deshalb bin ich jetzt hier.“ So einfach kann es manchmal sein. Inzwischen ist Sebastian Kurm ein großer Bergkäsefreund geworden. Auch selbstgemachte Kässpätzle kommen bei ihm des Öfteren auf den Tisch. „Mit Bergkäse, Emmentaler und Räßkäse, aber ohne Röstzwiebeln“, lautet in diesem Fall sein ganz persönliches Rezept.

Ich wollte einfach dort arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Sebastian Kurm

Zur Person

Sebastian Kurm

Geboren: 24. Jänner 1983 in Köln

Wohnort: Eichenberg

Familienstand: Ledig

Beruf: Senner

Hobbys: Fußball, Badminton

Das Kinderbuch „Aha, so wird Heumilchkäse gemacht!“
ist über www.heumilch.at
kostenlos erhältlich.