Menschen vor Ort fördern

Irene Vögel unterstützt die Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion in Lateinamerika.
Schwarzach. (VN-lip) Als Projektreferentin ist Irene Vögel zuständig für die Betreuung und Auswahl von Hilfsprogrammen in Lateinamerika. Sie entscheidet mit, welche Projekte die Sternsingeraktion in Ländern wie Bolivien und Peru unterstützt. Jährlich sammelt die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Spenden für Hilfsprojekte in 20 Entwicklungsländern.
Die Schwarzenbergerin unterstützt auch das bolivianische Beispielprojekt „Maya Paya Kimsa“, das heuer im Mittelpunkt steht. Das Hilfsprogramm bietet Alternativen zum Straßenleben für Kinder in El Alto: „Durch den Aufbau von persönlichen Beziehungen bauen die Streetworker eine Brücke zum Leben abseits der Straße auf.“ Langfristig ist das Ziel, dass kein Kind auf der Straße leben muss. Vögel hat das Projekt auch schon vor Ort besucht, um die aktuelle Situation zu dokumentieren.
Die Welt etwas verbessern
Die Entwicklungszusammenarbeit hat die 37-Jährige von klein auf fasziniert: „Meine Tante war als Missionsschwester in Kenia tätig und hat uns immer Geschichten von ihrer Arbeit erzählt.“ Die Frage von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit hat sie stets beschäftigt. „Wir haben hier ein tolles Leben, aber andere Menschen haben nicht so ein Glück. Ich will meinen Beitrag zu einer etwas besseren Welt leisten“, erklärt Vögel.
Ihr Interesse an verschiedenen Kulturen, Sprachen und Ländern führte sie auch früh in die weite Welt: Mit 17 verbrachte sie als Austauschschülerin ein Jahr in Kalifornien. Später absolvierte die Bregenzerwälderin im Rahmen ihres Studiums ein Auslandssemester in Chile.
Seitdem hat es sie immer wieder nach Lateinamerika gezogen: „Spanisch ist eine wunderschöne Sprache, und ich habe mich sofort wohlgefühlt“, erzählt Vögel begeistert.
Persönlichen Kontakt hegen
Reisen ist außerdem ein wichtiger Teil ihrer Arbeit: Zwei Mal im Jahr fliegt sie nach Lateinamerika, um die Hilfsprojekte vor Ort zu evaluieren. „Es ist einfach beeindruckend, wie viel Energie und Engagement die Leute auch unter schwierigen Lebensbedingungen aufbringen.“ Die Projektbesuche sollen auch den persönlichen Kontakt aufrechterhalten. „Die Leute bedanken sich immer herzlich. Sie sind stets gerührt, wenn sie erfahren, dass die Kinder als Sternsinger Spenden sammeln. Es ist toll zu sehen, wie viel die Unterstützung hilft und wie sehr das geschätzt wird“, erzählt sie.
In Partnerschaft helfen
Vögel betont die Wichtigkeit der kultursensiblen Herangehensweise der Hilfsprojekte. Das Studium der Kultur- und Sozialanthropologie habe ihr geholfen, mit solcher Diversität zu arbeiten. „Die Begegnung auf Augenhöhe ist bedeutend.“ Ziel ist es, das Wissen vor Ort zu fördern und eine Partnerschaft aufzubauen. „Die betroffenen Menschen wissen, wo Hilfe benötigt wird und haben auch reichlich Ideen, wie diese umgesetzt werden soll. Das wollen wir unterstützen“, erklärt die Schwarzenbergerin. Diese Hilfsmodelle sollten idealerweise auch weitervermittelt werden können. „Das Programm von ‚Maya Paya Kimsa‘ konnte auch in anderen bolivianischen Städten erfolgreich umgesetzt werden.“
Werte wie Frieden und Gerechtigkeit sollen so auch gefördert werden. „Wir unterstützen vermehrt Programme mit dem Fokus auf Kinder, Jugendliche und Frauen, um diese Werte früh zu vermitteln und zu etablieren. Diese Gruppen sind meist doch am stärksten benachteiligt.“
Die Energie und das Engagement der Menschen ist beeindruckend.
Irene Vögel

Zur Person
Irene Vögel
ist Projektreferentin bei der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.
Geboren: 5. August 1977
Wohnort: Wien
Ausbildung: Kultur- und Sozialanthropologie-Studium in Wien