Ein Touchdown im Finale

Hohenems. (VN-pes) Wenn Sonntagnacht die besten US-Footballteams im Super-Bowl die amerikanische Meisterschaft austragen, wird einer garantiert vor dem Bildschirm sitzen: Für Jan Grischenig ist American Football Leidenschaft. Aber der Hohenemser schaut nicht nur zu, er spielt selbst in der Kampfmannschaft der Cineplexx Blue Devils und wurde 2013 mit der österreichischen U19-Auswahl Europameister.

Mit zwölf Jahren fing Jan mit dem Footballspiel an. Die komplizierten Regeln des US-Sports kannte er damals noch gar nicht. Erst nach und nach, als er als Balljunge bei den Großen aushalf, blickte er einigermaßen durch. 2010 durfte er zum ersten Mal an einem Auswahltraining für die Jugend-Nationalmannschaft in Innsbruck teilnehmen und war zunächst überfordert. „Beim Training waren wir vielleicht zehn Leute. Beim Tryout waren über 100, die sich alle sehr gut auskannten.“ Doch Jan trainierte weiter und kam wieder, bis er es schließlich in die U19-Auswahl schaffte. Bis dahin hatte er auch seine Position gefunden. Als „Wide Receiver“ ist es seine Aufgabe, in den gegnerischen Raum zu laufen, dort den Ball zu fangen, den der Quarterback ihm zuwirft, und so Raumgewinn und letztendlich Punkte zu erzielen.

Sein wohl größter Erfolg kam vor zwei Jahren, als er im Finale der U19-EM gegen Frankreich einen Touchdown erzielte, im Wert vergleichbar mit einem Tor im Fußball. Österreich gewann das Spiel, seitdem darf sich Jan Europameister nennen. Mit einer guten Saison bei den Blue Devils will er sich für die Herren-Nationalmannschaft qualifizieren.

Auch privat dreht sich mittlerweile alles um den Sport. Eine Lehre als Bürokaufmann hat er schon in der Tasche, nun hat er eine zweite Ausbildung als Fitnessbetreuer in einem Studio angefangen. „Das geht sich mit der Zeit gut aus“, erzählt er, an Spieltagen bekommt er frei. Später möchte er Athletiktrainer werden. Gibt es auch Hobbys außer dem Football? Jan fallen eigentlich keine ein. „Der Sport ist mein Leben“, sagt er. Klar geht er am Wochenende auch einmal etwas Trinken, „aber meistens mit den Jungs vom Team. Das sind einfach die besten Kollegen“, sagt Jan Grischenig.

Die Jungs aus dem Team sind einfach die besten Kollegen.

Jan Grischenig