Gefühlschaos in Bregenz

Wetter / 27.07.2015 • 18:20 Uhr
In fünf Monaten schrieb Christine Troy den ersten Teil von „Honigfarben“. Der zweite soll bereits Ende Sommer fertig sein. Foto: sis
In fünf Monaten schrieb Christine Troy den ersten Teil von „Honigfarben“. Der zweite soll bereits Ende Sommer fertig sein. Foto: sis

Christine Troy lässt ihren ersten Roman für Erwachsene in Vorarlberg spielen.

götzis. (VN-sis) Vor etwas mehr als einem Monat zog Christine Troy auf der VN-Kinder- und Jugendbuchmesse mit ihren „frechen Feen“ junge Lese-Fans in ihren Bann. Mit ihrem zweiteiligen Roman „Honigfarben“, Band 1 ist seit Kurzem erhältlich, bricht die junge Autorin nun zu ganz neuen Ufern auf. „Es geht eigentlich darum, was wir alles übersehen, wenn wir verliebt sind“, erklärt die 33-Jährige. Die Protagonistin Mona wird von ihrer vermeintlich großen Liebe Stefan über Jahre hinweg emotional ausgebeutet. Als Trever Sullivan, ein reicher Geschäftsmanns aus Phoenix auftaucht, nimmt ihr Leben jedoch eine aufregende Wende.

Obwohl ihr von vielen Seiten davon abgeraten wurde, hat sich Troy nicht davon abbringen lassen, ihre Geschichte größtenteils in Bregenz spielen zu lassen. „Autoren, die über den deutschsprachigen Raum schreiben, hätten kaum Erfolg, wurde mir gesagt“, erinnert sich die zweifache Mutter. „Ich wollte es aber trotzdem versuchen.“ Und so findet sich der Leser an vielen bekannten Plätzen der Landeshauptstadt wieder. „Bregenz ist eine wunderschöne Stadt. Ich wollte mich außerdem richtig in die Geschichte hineinleben und das geht am besten, wenn man den Ort gut kennt“, betont Troy.

Auf Amazon kletterte das E-Book kurzzeitig bis auf den 30. Rang der Bestseller-Liste. Die Käufer geizen in ihren Rezensionen ebenfalls nicht mit lobenden Worten.

Zum Schreiben kam die gelernte Einzelhandelskauffrau, die als Kind alles andere als eine Leseratte gewesen sei, mehr oder weniger per Zufall. „Freunde von mir meinten, ich hätte schriftstellerisches Talent“, erzählt Troy. „Ich habe das damals aber nicht wirklich ernst genommen“, sagt sie weiter. Den entscheidenden Anstoß lieferte schlussendlich ihre Großmutter. „Sie hat einfach nicht lockergelassen, bis ich mit meinem ersten Buch angefangen habe“, sagt Troy und schmunzelt. Das Ergebnis war der erste Teil der Jugendbuchserie „Nibelar“.

Nächtliches Schreiben

Mittlerweile kann sich die junge Autorin kaum noch von ihrem Laptop trennen. „Ich schreibe am liebsten in unserem Garten, teilweise bis vier Uhr früh“, sagt sie. Ihr Ehemann verordne ihr schließlich irgendwann eine Schreibpause, nicht selten aber mit nur mäßigem Erfolg. „Als wir kürzlich ans Meer fuhren, habe ich ihm versprochen, den Laptop zu Hause zu lassen. Ich durfte nur Stift und Block mitnehmen“, erzählt sie und lacht. Resultat des Urlaubs: Eine Kurzgeschichte, die ebenfalls bald veröffentlicht wird.

Derzeit widmet sich Christine Troy aber voll und ganz ihrem Roman „Honigfarben“. Diesen Donnerstag steht um 20 Uhr die Auftaktlesung in „Schrödinger’s Katze“ am Götzner Garnmarkt an.

Wenn eine Frau verliebt ist, übersieht sie leider oft sehr vieles.

Christine Troy

Zur Person

Christine Troy

Geboren: Dezember 1981 in Dornbirn

Ausbildung: Einzelhandelskauffrau

Werkauswahl: Fantasy-Reihe „Nibelar“, Kurzgeschichte „Freche Feen“ in „Märchenhafter Bodensee“, Roman „Honigfarben“

Familie: verheiratet, zwei Kinder