Sorgenprügler von Fußach

Wetter / 30.12.2015 • 18:18 Uhr
Beruflich ist Helmut Stump auf dem Flughafen zu Hause, privat trifft man ihn häufig im Pfadfinderheim. Foto: Privat
Beruflich ist Helmut Stump auf dem Flughafen zu Hause, privat trifft man ihn häufig im Pfadfinderheim. Foto: Privat

Helmut Stump und die Seepfadis lassen an Silvester die Sorgen in Rauch aufgehen. 

Fußach. (VN-ger) Helmut Stump kann man getrost als Tausendsassa bezeichnen. Er ist Elternratsobmann bei den Fußacher Seepfadfindern, kooptiertes Mitglied im Präsidium der Vorarlberger Pfadfinder, Gruppenleiter der Gilwellparkgruppe Österreichs, Trainer der Pfadfinder Österreichs und mit dem Verein Fanta 4 Herausgeber der Fußacher Faschingszeitung – um nur einige der ehrenamtlichen Tätigkeiten zu nennen. Auch als Mitglied der Ortsfeuerwehr, als Gemeindevertreter (1985 bis 2000) und Gastschauspieler bei der Theatergruppe Fußach ist der 59-Jährige bereits in Erscheinung getreten.

Sorgen prügeln

Und dann gibt es da noch den Silvester-Nachmittag, an dem Helmut Stump und die Fußacher Seepfadis seit 25 Jahren mit einem ganz besonderen Brauch von sich reden machen. Aus der Idee, die 1989 im privaten Kollegenkreis entstanden ist, hat sich mittlerweile ein regelrechtes Dorffest entwickelt. Beim sogenannten Sorgenprügelfest werden alljährlich am 31. Dezember die Sorgen des alten Jahres in Form von Schwemmholz-Prügeln am Dorfplatz verbrannt. Der Erlös kommt in Not geratenen Familien und Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben müssen, zugute.

Zu den Pfadis gekommen ist der gelernte Elektriker mit Spezialgebiet Groundpower Airport im Jahr 1969. „Meine Mama hat mich zur Gründungsveranstaltung geschickt“, erinnert sich der heutige Elternratsobmann an seine Anfangszeit. Seither wird bei ihm ein Spruch von Baden-Powell besonders großgeschrieben: „Versucht die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als ihr sie angetreten habt“, zitiert der Fußacher den Pfadfinder-Gründer. Selbst „goht nid“ gibt’s für ihn nicht.

Ehrenamtliches Engagement liegt Helmut Stump am Herzen. Gleichzeitig muss es immer eine Herausforderung sein und jeder Einzelne hinter der gemeinsamen Idee stehen. „Ich erlebe sehr oft, dass mich heutige Familienväter auf die schöne Zeit damals bei den Pfadis ansprechen. Und ich sehe sehr oft die vielbesagten ,leuchtenden Kinderaugen‘, die mir immer wieder sagen: Du bist auf dem richtigen Weg“, ist der 59-Jährige dankbar für die Erfahrungen, die er in den vergangenen 46 Jahren bei den Pfadfindern machen konnte. Worauf er besonders stolz ist? „Auf meine Familie und auf Menschen, die sich in irgendeiner Form positiv engagieren.“

„A’gschwemmts“

Zur Höchstform läuft der dreifache Familienvater auch regelmäßig im Fasching auf. „Lustige Geschichten und Hoppalas – auch eigene – haben mich schon immer erfreut. Deshalb schreiben wir sie bei den Fanta 4 zusammen“, erzählt der Gründervater der Fußacher Faschingszeitung „A’gschwemmts“. Beim „Spinnerfrühstück“ Anfang Jänner werden alljährlich die Ideen für den kommenden Fasching zusammengesponnen. Der Fasching ist für Helmut Stump auch deshalb wichtig, „weil man da für ein paar Tage in andere Rollen schlüpfen kann und sich andere Menschen an der bunten Vielfalt, in einer doch sehr eintönig weißen Jahreszeit, erfreuen können. Spaß und Schabernack, der während des Jahres nicht geduldet ist, finden hier noch Platz“, gerät er ins Schwärmen, wenn er von der fünften Jahreszeit spricht. Oder wie Baden-Powell zu sagen pflegte: „Das wahre Glück aber findet ihr, indem ihr andere glücklich macht.“

Meine Mama hat mich zur Gründungsveranstaltung geschickt.

Helmut Stump

Zur Person

Helmut Stump

ist Cheforganisator des Sorgenprügelfests in Fußach

Geboren: 9. November 1956

Wohnort: Fußach

Beruf: Elektriker (Spezialgebiet Groundpower Airport)

Familie: verheiratet mit Silvia, drei Kinder, Michael (30), Phillip (27) und Caroline (22)

Hobbys: Pfadfinder, Fasching, Lesen, Schreiben, Spinnen, gut Essen und Trinken