Autor mit Lachzugang

Wetter / 21.02.2016 • 19:48 Uhr
„Wenn durch das Buch eine einzige Verletzung verhindert wird, wäre das schon ein Erfolg“, sagt Karl-Heinz Wolf.  Foto: VN/Reiner
„Wenn durch das Buch eine einzige Verletzung verhindert wird, wäre das schon ein Erfolg“, sagt Karl-Heinz Wolf. Foto: VN/Reiner

Karl-Heinz Wolf zeigt in seinem neuen Buch, dass sich Maschinensicherheit und Humor nicht ausschließen.

Hard. (VN-reh) Ein Buch über die Sicherheit von Maschinen bringt man nicht zwangsläufig mit Spaß und Humor in Verbindung. Da hat man aber die Rechnung ohne Karl-Heinz Wolf (48) gemacht. Der Diplomingenieur ist ein Spezialist, wenn es um das Thema geht. Mit seiner Firma Wolf ZT sorgt er bei Maschinenherstellern u. a. für eine normgerechte und gesetzeskonforme Umsetzung der Maschinenrichtlinie. Zudem ist er Sachverständiger für Maschinenbau und Sicherheitstechnik und Lehrbeauftragter an der HTL Bregenz.

Wolf könnte also leicht einfach reine Fachbücher schreiben. Das wollte er aber nicht. Lieber nimmt er die Leser in seinem neuen Buch „Sichere Maschinen – Fach-, Sach- und Lachgeschichten zur Maschinensicherheit“ mit auf eine spannende Reise ohne Fachbegriffe, Gesetzestexte und Fremdwörter.

Für Wolf muss das Thema Maschinensicherheit nicht öde und spröde sein. Vielmehr soll es Spaß machen, sich der Thematik zu nähern und seine Kenntnisse zu vertiefen, lautet sein Ansatz. So finden Major Tom, Muhammad Ali, Niki Lauda oder Lord Helmchen ganz selbstverständlich den Weg in das Buch. Vorbild war dabei die „Sendung mit der Maus“, die es schaffte, komplexe Sachverhalte spannend, anschaulich und einfach zu erklären. Trotz dieser Portion Humor bleibt es dennoch ein Fachbuch, das nicht auf den nötigen Ernst vergisst, den die Thematik Maschinensicherheit mit sich bringt.

Ethischer Hintergrund

Neben den komplexen Zusammenhängen, die in Karl-Heinz Wolfs Buch einfach und klar erläutert werden, erklärt der Harder darin auch den Hintergrund verschiedener Gesetze und Normen sowie die rechtliche Seite in einem Schadensfall. Dass der Ingenieurkonsulent überhaupt unter die Autoren ging, hat einen einfachen Grund: Der Maschinensicherheit wird seiner Meinung nach in Unternehmen häufig nicht der Stellenwert eingeräumt, den sie eigentlich haben sollte. „Vorschriften werden als lästig oder unnötig abgetan, und so sind Beschäftigte und Geschäftsführer mit Unfällen konfrontiert, die vermeidbar gewesen wären“, sagt Wolf.

Vier Jahre hat er – mit Unterbrechungen – an seinem Buch geschrieben und auch seine persönlichen Erfahrungen mit der Maschinenrichtlinie eingebracht. Für ihn steht fest: So wie am Anfang des Universums der Urknall steht, ist es am Anfang der Maschinensicherheit die Risikobeurteilung, die unabdingbar ist. „Die Sicherheit darf nicht vom Verhalten des Bedienpersonals abhängig sein. Maschinen müssen fehlertolerant sein“, ist er überzeugt. Sie müssen also im besten Fall auch auf einen vorhersehbaren Missbrauch ausgelegt werden. „Wenn aufgrund dieses Buches eine einzige Verletzung verhindert wird, wäre das schon ein Erfolg. Sollten damit sogar Todesfälle abgewendet werden, hätte es sein Ziel übertroffen“, so der Autor.

Für Technikbegeisterte

Konzipiert ist das Buch für die Geschäftsleitung von technischen Betrieben, die in der Konstruktion, der Entwicklung und der Steuerungstechnik mit Einkauf, Betrieb und Bedienung von Maschinen und Maschinenanlagen zu tun haben, sowie für alle Technikbegeisterten, aber genauso auch für Schüler in technischen Schulen.

Die Buchpräsentation findet morgen Dienstag, ab 19 Uhr, in der Kulturwerkstadt Kammgarn, Spinnereistraße 10, in Hard, statt.

Oft werden Vorschriften als lästig und unnötig abgetan.

Karl-Heinz Wolf

Zur Person

Karl-Heinz Wolf

schrieb ein Buch zur Maschinen­sicherheit

Geboren: 1967

Ausbildung: Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau-Studium

Laufbahn: techn. Leiter im Anlagenbau; seit 2011 freiberuflicher Ingenieurkonsulent, spezialisiert auf Maschinensicherheit; Sachverständiger, Normenexperte, Lehrbeauftragter HTL Bregenz