Für Gemeinde und Familie

Wetter / 29.03.2016 • 18:39 Uhr
Paul Sutterlüty (r.) nach seiner Wahl am Montagabend mit Vizebürgermeister Karl-Heinz Zündel. Foto: Berchtold
Paul Sutterlüty (r.) nach seiner Wahl am Montagabend mit Vizebürgermeister Karl-Heinz Zündel. Foto: Berchtold

Nach 20 Jahren in der Gemeindevertretung ist Paul Sutterlüty Bürgermeister von Egg.

Egg. (VN-pes) Am gestrigen Dienstag um 8 Uhr, am Morgen nach seiner Wahl zum Bürgermeister, erschien Paul Sutterlüty in Bregenz auf
der Bezirkshauptmannschaft, um als Gemeindeoberhaupt von Egg angelobt zu werden. Einige Tage vor Ablauf der Frist – was der Bregenzerwälder Gemeinde einen Amtsverwalter anstelle eines Gemeindeoberhaupts eingebracht hätte – hat Egg nun wieder einen Rathauschef. Die dreimonatige Suche nach einem Nachfolger für Theresia Handler ist damit zu Ende. „Es ist schon eine Befreiung, vor allem weil eine so positive Grundstimmung herrschte“, resümiert der Neo-Bürgermeister am Tag danach. Positive Stimmung heißt hier: Die Wahl erfolgte ohne Gegenstimme, bei einer Enthaltung. Auch die Wahl zweier Gemeinderäte ging mit maximal zwei Enthaltungen über die Bühne. Spätestens als die Kapelle vor dem Rathaus aufspielte und die Gratulanten sich aufreihten, war die Stimmung gelöst.

Auf Anhieb Finanzreferent

20 Jahre ist Paul Sutterlüty bereits in der Gemeindepolitik tätig. 1995 stieg er in die Gemeindevertretung ein und wurde gleich Finanzreferent. Bürgermeister war damals sein Onkel Anton Sutterlüty. „Die ersten fünf Jahre waren sensationell“, erinnert er sich. „Alle Beschlüsse fassten wir einstimmig und es wurde viel mehr diskutiert als heute.“ Die folgenden Jahre sollten dann auch geprägt sein von Bürgermeisterrücktritten und dem katastrophalen Brand im Sozialzentrum mit vielen Toten. Dessen neuerlicher Aufbau war seine größte Aufgabe als Sozialreferent, so der Bürgermeister rückblickend.

Nach eigener Aussage ist sich der 53-Jährige bewusst, dass er in Egg polarisiert. Ein Zerwürfnis mit dem Gemeindevorstand, das dann zu seinem Rücktritt führt, wie bei seiner Vorgängerin, das kann er sich nicht vorstellen. „Ich denke, das kann ich ausschließen. Ich habe ein super Team, das sich bei Problemen frühzeitig melden wird.“

Kanzlei nicht aufgegeben

Besonders an seiner Amtsübernahme sind die Bedingungen, die Sutterlüty sich auserbeten hat. So will er weiterhin als Rechtsanwalt tätig sein. „Es ist mein erlernter Beruf. Ich habe eine Kanzlei aufgebaut, die ich nicht von heute auf morgen verlassen wollte“, begründet er die Zweiteilung. Abgeben wird er vor allem die repräsentativen Aufgaben. Aber auch der Gemeindevorstand soll stärker mit einbezogen werden. „Es gibt so etwas wie geschäftsführende Gemeinderäte.“ Ressorts wie das Soziale oder Raumplanung sollen statt vom Bürgermeister von Gemeinderäten oder -vertretern wahrgenommen werden. „Davon verspreche ich mir wichtige Impulse“, sagt der Rathauschef.

Samstag ist Spieleabend

Samstagabende und Sonntage gehören der Familie, auch das eine klare Ansage des Vaters von vier Kindern im Alter von sieben bis 16 Jahren. „Samstagabend ist Spieleabend“, sagt Sutterlüty. Am Sonntag ist dann eher ein Ausflug angesagt. „Unter der Woche habe ich meine Kinder bisher schon kaum gesehen, auch mittags war ich nie zu Hause“, sagt Sutterlüty. Denn seine Anwaltskanzlei ist in Dornbirn. „Jetzt werde ich mittags öfters in Egg sein“, freut er sich.

Wichtiges Thema seiner Amtszeit wird die Zentrumsgestaltung werden. Hier verspricht Sutterlüty, die Bürger am Prozess zu beteiligen. Zuerst will er jedoch eine Klausur der Gemeindevertreter einberufen, in der sich das Gremium Ziele für die kommenden Jahre setzt. „Das hat es bei uns lange nicht gegeben“, sagt Paul Sutterlüty.

Habe ein super Team, das sich bei Problemen früh melden wird.

Paul Sutterlüty

Zur Person

Dr. Paul Sutterlüty

Bürgermeister der Gemeinde Egg

Wohnort: Egg

Beruf: Bürgermeister, Rechtsanwalt

Politische Laufbahn: Unter anderem Gemeindevertreter, Gemeinderat, Finanzreferent, Sozialreferent

Familie: Verheiratet, vier Kinder