Visionär und Querdenker

Wetter / 30.09.2016 • 20:04 Uhr
Präsident Markus Mager feiert mit dem HC Bodensee das zehnjährige Jubiläum. Foto: Verein
Präsident Markus Mager feiert mit dem HC Bodensee das zehnjährige Jubiläum. Foto: Verein

Der Handballclub Bodensee feiert heute in Lauterach sein zehnjähriges Jubiläum.

Lauterach. (VN-jd) Markus Mager und der Handballsport: Seit 50 Jahren steht der gebürtige Lauteracher mit seiner Sportart in enger Beziehung. An die Beginnzeit erinnert sich der heute 58-Jährige genau: „Weil Freunde von mir beim ATSV Hard waren, bin ich einfach zum Training in die Halle Mittelweiherburg mitgegangen. Ich war sofort infisziert und der Handball-Virus zieht mich bis heute in seinen Bann.“

Gerne erinnert sich Mager an seinen größten Erfolg zurück: Bei der österreichischen Jugend-A-Meisterschaft 1976 in Kapfenberg holte Mager an der Seite von Alex Delladio, Reinhard Jochum oder Günther Lehner, um nur einige zu nennen, die Goldmedaille. Es war gleichzeitig der erste Titel einer Vorarlberger Mannschaft auf ÖHB-Ebene. „Da wir im Jahr davor mit Pauken und Trompeten den letzten Platz belegt hatten, haben wir im Vorfeld Papier in der Gemeinde gesammelt, um einen Teil der Reise zu finanzieren. Der Vereinsvorstand hat sogar festgelegt, dass wir mindestens Fünfter werden müssen, ansonsten hätten sie die Kosten für das Essen nicht übernommen.“

Obwohl Mager selbst viele Jahre als Sektionsleiter tätig war, gelang es den Handballern nicht, sich im Gefüge des ATSV zu etablieren. Aus diesem Grund folgte 1986 die Abspaltung bzw. Gründung eines eigenen Vereins. Wie schon bei der Gründung zählte Mager auch zu den Triebfedern, als es den HC Hard Mitte der 90er-Jahre nach Österreich zog. „Ich war und bin ein Mensch, der für eine gute Idee immer zu begeistern ist. Wenn ich etwas mache, mache ich es mit 100 Prozent oder nicht. Dabei gibt es keinen Unterschied, ob es sich um die Arbeit als Funktionär oder als Trainer handelt.“

Gute Arbeit geleistet

Das der Einsatz mit Herz und Seele nicht immer von allen Seiten für gut befunden wird, musste Mager auch vor zehn Jahren erfahren. „Ich war mit gewissen Dingen und Entscheidungen im Verein nicht mehr einverstanden. Da willenlose Unterordnung bzw. Resignation und der totale Rückzug aber keine Lösung für mich waren habe ich mich entschlossen, einen eigenen Verein zu gründen.“

Mit der Gemeinde Lauterach und Bürgermeister Elmar Rhomberg fand Mager schnell einen Partner. „Ich wollte aber eine Marke schaffen und deshalb war es mir wichtig, dass wir uns nicht HC Lauterach, sondern Bodensee nennen.“

Was es heißt, sich im Schatten der Topvereine wie Bregenz und Hard zu entwickeln, bekamen Mager und seine Wegbegleiter nicht nur ein Mal zu spüren. „Natürlich wurde ich oft gefragt, ob der Schritt schon richtig war. Doch wenn ich eine Idee im Kopf habe und überzeugt
davon bin, ziehe ich sie durch.“

Zu Spitzenzeiten durfte sich Vorarlbergs jüngster Handballverein über 80 Aktive in sechs Teams von der U-10- bis zur Herrenklasse freuen. „Natürlich können wir uns mit Bregenz und Hard nicht vergleichen. Doch wir sind stolz darauf, dass
u. a. Ralf-Patrick Häusle vom HC Bodensee aus über Bregenz den Sprung ins Nationalteam gelungen ist. In den zehn Jahren sind 25 Jugendliche zu Bregenz oder Hard gewechselt. Ich denke, dies ist ein Beweis dafür, dass wir eine gute Arbeit verrichten. Doch die Handball-Landkarte in Vorarlberg muss noch breiter werden und wir versuchen weiter alles, unseren Teil dazu beizutragen.

Zum Jubiläum gibt es keine große Feier, sondern erst im Anschluss an den heute um 11 Uhr beginnenden Spieltag in der Sporthalle am Montfortplatz in Lauterach wird im Foyer gefeiert. „Dies entspricht unserem Naturell als familiärer Verein, wo Herz und Seele oberste Priorität haben“, betont der HC-Bodensee-Obmann.   

Der schönste Lohn für meine Arbeit sind die glücklichen Spieler.

Markus Mager

Zur Person

Markus Mager

Ist seit Gründung vor zehn Jahren des HC Bodensee Obmann und sportlicher Leiter von Vorarlbergs jüngstem Handballverein.

Geboren: 1. April 1958 in Lauterach

Familie: verheiratet mit Myriam, Sohn Ricardo (22)

Beruf: selbstständiger Kaufmann