Ziemlich beste Freunde

Wetter / 08.03.2017 • 18:33 Uhr
Ein Team für alle Fälle: Polizist Manuel Schmid und Diensthund Karl Oskar. Foto: VN/Hofmeister
Ein Team für alle Fälle: Polizist Manuel Schmid und Diensthund Karl Oskar. Foto: VN/Hofmeister

Manuel Schmid und Karl Oskar machen künftig gemeinsam bei der Polizei Dienst.

Feldkirch. (VN-ger) Gestatten: Inspektor „Karl Oskar vom Causa Nostre Letitia“, Rufname Oskar, geboren am 25. November 2016 in Erl in Tirol. Das aufgeweckte Kerlchen mit den großen Spitzohren und den mächtigen Pfoten ist ein belgischer Schäferhund Malinois und seines Zeichens das derzeit jüngste Mitglied der Vorarlberger Polizei. Am 20. Jänner hat ihn Manuel Schmid zu sich nach Hause geholt. „Ich bin nicht deswegen zur Polizei gegangen, aber es war schon immer ein Wunsch von mir“, erzählt der Neo-Diensthundeführer. „Ich fühle mich wohl. Wir sind gerade dabei, zusammenwachsen und ein Team zu werden.“

Dienstluft schnuppern

In den Polizeidienst gestellt wird Oskar mit rund zwei Jahren. Doch schon jetzt übt sein Herrchen fleißig mit ihm, geht mit ihm über wackelige Untergründe, in den Wald, durchs Gestrüpp, in die Stadt, an den Bahnhof, durch die Dunkelheit oder hin und wieder mit dem Polizeiauto auf Streife. Unterstützt wird der 24-Jährige dabei von seiner Freundin, die ebenfalls die Polizeiuniform trägt.

„Am Anfang ist alles spielerisch. Beim Umwelttraining lernt der Hund alles kennen, was ihn später erwartet“, erläutert der Brandner. Für das Duo geht es dann richtig los, wenn Oskar zirka ein halbes Jahr alt ist. Bei der Grundausbildung im Bundesausbildungszentrum für Polizeidiensthundeführer in Oberösterreich werden die Schnüffler auf vier Pfoten in Schutz, Fährte und Stöbern nach Personen und Gegenständen ausgebildet. Die insgesamt drei Module dauern jeweils zwischen vier und fünf Wochen, dazwischen finden immer wieder Trainings mit den Ausbildnern im Land statt. „Wenn die Hunde damit fertig sind, sind sie einsatzfähig. Danach machen sie in der Regel eine Spezialausbildung.“ Was den knapp 14 Wochen alten Welpen als Polizeihund auszeichnet? Zum einen ist es die Rasse, sagt Manuel Schmid. Malinois gelten als ausdauernd, intelligent, lernwillig, wendig, reaktionsschnell und höchst motiviert. Doch nicht jeder von ihnen ist für den herausfordernden Job bei der Polizei geschaffen. Die Welpen werden daher von diversen Experten ganz genau unter die Lupe genommen. „Man schaut zum Beispiel wie sie mit ihren Geschwistern und mit ihrer Mutter umgehen oder wie sie reagieren, wenn plötzlich ein Mixer eingeschaltet wird. Es muss ein Hund sein, den nichts aus der Ruhe bringt, egal was kommt“, beschreibt Manuel Schmid und verrät: „Ich habe von Anfang an für Oskar plädiert.“

Hund auf Streife

Die tierischen Spezialisten unterstützen die Polizei bei der Suche nach flüchtigen oder verschütteten Personen, Blutspuren, Brandbeschleunigern, Sprengstoff, Suchtmitteln oder Waffen. In Vorarlberg gibt es aktuell zwölf Diensthundeführer, die nicht nur ihre Stammdienststelle haben, sondern auch mit der Hundestreife auf Tour sind. „Jede Nacht ist eine Hundestreife unterwegs, die die Kollegen auf den Polizeiinspektionen unterstützt.“

Langweilig wird dem Team für alle Fälle auch nach den Einsätzen nicht. „Wir haben eine Landwirtschaft zuhause, dadurch bin ich viel in der Natur. Das ist ein guter Ausgleich für Hund und Herrchen“, meint der 24-Jährige und schmunzelt. Außerdem ist Manuel Schmid mit seinem Privathund bei der Rettungshundebrigade, spielt Posaune  und macht Sport. In welches Spezialgebiet Oskar künftig seine Schnauze steckt, wird sich spätestens in zwei Jahren weisen . . .

Es muss ein Hund sein, den nichts aus der Ruhe bringt.

Manuel Schmid

Zur Person

Manuel Schmid

ist Mitglied der Diensthundeführerstaffel der Vorarlberger Polizei

Wohnort: Brand

Ausbildung: Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive in Feldkirch

Beruf: Polizist (Polizeiinspektion Dornbirn)

Hobbys: Landwirtschaft, Musik (Posaune), Rettungshundebrigade, Sport