Fröhlich-närrischer Gesell‘

NÜZIDERS Bei ihm ist der Name Programm: Werner Fröhlich. Ob „Jöri, Jöri“, „Krotta, Krotta“ oder „Bira, Bira“ spielt dabei fast keine Rolle, denn der Nüziger ist ein Fasnatnarr durch und durch. „Die Fasnat ist seit Langem eine große Leidenschaft von mir. Seit meiner Jugend bin ich im Fasching gerne unterwegs. Speziell das Fasnatwochenende und der legendäre Feuerwehrball in Nüziders haben mir immer schon total imponiert“, sagt der 56-Jährige begeistert.

Sein Faible für das alte Brauchtum blieb auch bei der Fasnatzunft Mählbira nicht unbemerkt. „Man trat an mich heran und fragte, ob ich mir eine Mitgliedschaft vorstellen könne. Ich brauchte nicht lange zu überlegen und willigte sehr gerne ein“, erinnert sich der bekennende Faschingsnarr zurück.

Zunftschreiber

Inzwischen sind knapp zehn Jahre vergangen, seit Werner Fröhlich zur illustren Schaar der 21 Hästräger gehört. Sechs bis acht Umzüge besucht der Nüziger mit seinen Zunftkameraden seither jedes Jahr. Als Zunftschreiber fungiert der zweifache Vater seit 2009 als Sprachrohr des Vereins. Neben der Öffentlichkeitsarbeit zählt auch die Organisation des Umzugs am Faschingsdienstag, des Höhepunkts eines jeden Vereinsjahrs der Mählbira, zu den Hauptaufgaben des 56-Jährigen.

Seine Begeisterung für die fünfte Jahreszeit teilt der Softwaretechniker auch mit seiner Frau Sonja. „Sie ist ebenfalls eine Fasnatnärrin, auch wenn sie nicht bei der Zunft dabei ist, hilft sie bei unseren Veranstaltungen immer tatkräftig mit.“ Auch seine beiden Kinder hat Fröhlich mit dem Faschingsfieber infiziert. „Sie sind ebenfalls beide gerne im Fasching unterwegs.“

Wenn die Fasnatzunft zwischen Aschermittwoch und dem 11. November eine Pause einlegt, verbringt Fröhlich seine Freizeit gerne im eigenen Garten. „Zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens treibe ich auch etwas Sport. Aber natürlich kann auch Chillen einmal ganz angenehm sein“, meint er und schmunzelt.

Dafür blieb in den letzten Tagen jedoch nicht viel Zeit, denn anlässlich des unrunden Jubiläums der Zunft feiern die Nüziger Narren mit einem Jahr Verspätung am heutigen Samstag das 60-jährige Bestehen mit einem in der Tat zünftigen Fest. „Das runde Jubiläum war zwar im Vorjahr. Wir haben uns aber gesagt: ‚Wir sind eine Fasnatzunft und nehmen alles nicht so gerade.‘ Darum können wir auch bei einer ungeraden Jahreszahl ein Fest machen“, begründet Fröhlich mit einem Augenzwinkern.

Närrisches Oktoberfest

Auch wenn es sich dabei nicht um ein Faschingsfest handelt, so geht es bei der Zunft auch im September nicht ganz ohne Verkleiden. „Da es sich um ein Oktoberfest handelt, sind Dirndl und Lederhose natürlich gerne gesehen, aber keine Pflicht. Jeder Besucher ist herzlich willkommen“, sagt der Zunftschreiber, der hofft, ab 18 Uhr viele Gäste beim närrischen Oktoberfest im Hof
der Volksschule begrüßen zu können. VN-js