Drang zum Gestalten

Harald Panzenböck mag es beruflich vielseitig.
dornbirn Neuanfänge sind für ihn ein bisschen wie das Salz in der Suppe. In jedem Alter offen bleiben für alles: „Das macht das Leben spannend“, sagt Harald Panzenböck. Deshalb will er sich auch nicht festlegen, ob die neue Station als Bereichsleiter der Kaplan-Bonetti-Arbeitsprojekte die letzte in seiner Berufslaufbahn sein wird. Es steht jedoch fest, dass er sich dort, wo er seit September wirkt, wohlfühlt. Harald Panzenböck weiß um die Herausforderung, Langzeitarbeitslose mit dem Ziel zu betreuen, sie in ein reguläres Arbeitsverhältnis zu vermitteln. Aber: „Es lohnt sich, sich dafür einzusetzen.“ Der Dornbirner folgt Helmut Johler nach, der 16 Jahre im Dienste des sozialen Unternehmens stand und nun die wohlverdiente Pension antritt.
Bewegte Vergangenheit
Harald Panzenböck kann für sein Alter schon auf eine recht bewegte berufliche Vergangenheit verweisen. An der HTL stand der Maschinenbau im Fokus seines Interesses, studiert hat er dann Theologie. Anfangs engagierte er sich in der Seelsorge, unter anderem als Pastoralassistent. „Es war die Zeit des Umbruchs in der Kirche“, erinnert sich Panzenböck. Dann wurden ihm innerhalb der Diözese immer mehr Leitungsfunktionen übertragen. So wirkte er zuletzt verstärkt an Gemeindeentwicklungsprojekten mit. Mit Mitte 40 ereilte ihn schließlich die Sehnsucht nach Veränderung. Der begeisterte Chorsänger absolvierte an der Fachhochschule in Heidelberg einen Managementlehrgang und erhielt anschließend die Chance, den Vorarlberger Betreuungspool aufzubauen. Sieben Jahre investierte Harald Panzenböck in diese Aufgabe. Heute kann er mit gutem Gewissen sagen: „Es ist etwas Tragfähiges geworden.“
Sein Engagement in der ambulanten Pflege blieb dem stationären Bereich nicht verborgen. Alsbald erschallte von dort der Ruf. Die Pflegegesellschaft Benevit wollte Panzenböck als kaufmännischen Geschäftsführer gewinnen. Er bewarb sich, stellte sich dem Hearing und ging als Erstgereihter daraus hervor. Vier Jahre brachte er dort sein Wissen ein, bis es ihn wieder zu einer beruflichen Neuausrichtung drängte. Nicht, weil ihm sein Job nicht gefallen hätte. „Ich wollte wieder etwas, wo ich gestalten kann“, erklärt er. Bei den Kaplan-Bonetti-Arbeitsprojekten standen die Türen für dieses Ansinnen weit offen. Er freut sich: „Ich hatte immer mit Menschen zu tun, die Unterstützung brauchen. Das hat mich auch persönlich geprägt.“
Irgendwie schließt sich für den HTL-Absolventen wieder ein Teil des Kreises, sind doch Fertigkeiten dieser Art neuerlich gefragt, denn neben einer Wäscherei wird eine Tischlerei betrieben. Zudem werden Landschafts- und Lohnarbeiten sowie Außendienstleistungen übernommen. Derzeit leiten zwölf angestellte Schlüsselkräfte bis zu 90 Personen in verschiedenen Branchen an. Harald Panzenböck will ihnen den Weg in ein gutes Leben bereiten. VN-MM
Zur Person
Harald Panzenböck
leitet neu die Kaplan-Bonetti-Arbeitsprojekte.
Geboren 18. September 1961 in Feldkirch
Ausbildung HTL-Matura, Theologiestudium, Managementlehrgang
Familie verheiratet, 3 Kinder
Wohnort: Dornbirn
Hobbys: Singen, Lesen, Natur