Ehrenobmann im Amt

Herbert Güfel leitet die Geschicke beim Meininger Fußballklub.
Meiningen Wenn man einen Ehrenobmann dazu bringt, eine Vereinsführung zum dritten Mal zu übernehmen, weiß man, dass ihm der Verein sehr am Herzen liegt. Beim SK Meiningen ist genau das vor acht Jahren eingetreten: Herbert Güfel hat 2012 zum dritten Mal die Obmannschaft übernommen.
Im Alter von 31 Jahren hat der Meininger vor gut 41 Jahren die erste Amtszeit angetreten. Nach einer kurzen Pause als Altherrentrainer kehrte er 1985 in die Führungsrolle zurück, die er weitere zehn Jahre lang innehatte. „Als ich 1995 zum Ehrenobmann gewählt wurde, habe ich gedacht, dass es das für mich war“, erinnert sich der 72-Jährige zurück.
Als der Verein zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts etwas in Schieflage geriet, kamen viele Menschen aus dem Vereinsumfeld auf den Ehrenobmann zu und brachten ihn dazu, ein weiteres Mal den Verein zu übernehmen. „Da ich mich bereits zuvor immer auf die Unterstützung des Bürgermeisters verlassen konnte und er mir diese wieder zugesichert hat, nahm ich das Amt erneut an.“ Acht Jahre sind es mittlerweile und es sollen nicht viel mehr werden. „Ich habe gute Aussichten, dass ich das Amt bei der nächsten Jahreshauptversammlung in jüngere Hände übergeben kann.“ Sobald es die aktuelle Situation zulässt, wird die Neuwahl erfolgen.
45-Jahr-Jubiläum
Der Landesligist feiert in diesem Jahr zudem sein 45-Jahr-Jubiläum. „Wir haben 1975 mit zwei Teams begonnen und sind mittlerweile bei zwölf Mannschaften angekommen. Der Verein ist kontinuierlich gewachsen und das zeigt sich auch im Aufwand, der immer größer wird“, erklärt der zweifache Familienvater. Ohne den vielen helfenden Händen im Vorstand und der Ehrenamtlichen gehe es mittlerweile nicht mehr. „Als Obmann wäre man ohne diese Unterstützung auf verlorenem Posten. Ich hatte immer das Glück, dass ich viele gute Menschen um mich herum hatte“, lobt er den Zusammenhalt am Sportplatz. Während einer solch langen Zeit geht es nicht immer nur um das Organisatorische, Obmann Herbert Güfel war sich auch nie zu schade, bei den Bauprojekten, wie zuletzt dem Neubau des Klubheims mit den Umkleidekabinen für die Kampfmannschaften, selbst Hand anzulegen.
„Finanziell wirkt sich der Coronavirus bei uns nicht groß aus, da sich die geringeren Einnahmen mit den deutlich niedrigeren Ausgaben gegenrechnen. Vielmehr ist es die Tatsache, dass wir aktuell nicht groß planen können, da wir nicht wissen, wann und wie es mit dem Amateurfußball weitergeht“, blickt er auf die aktuelle Situation. „Wir haben großes Glück, treue Mitglieder im Verein zu haben, die auch nach Corona wieder zusammenhelfen.“
Und da ist es kein Wunder, dass der SK Meiningen beim pensionierten Automechaniker eine große Rolle einnimmt. Dennoch versucht er so viel Zeit wie möglich mit seiner Familie zu verbringen – dafür wird er nach der Jahreshauptversammlung wieder mehr Zeit haben. HFL
Zur Person
Herbert Güfel
hat in der 45-jährigen Vereinsgeschichte 23 Jahre als Obmann mitgeprägt.
Geboren 14. November 1947
Beruf gelernter Automechaniker, 25 Jahre ÖBB-Busfahrer
Familie verheiratet, zwei erwachsene Kinder
Hobbys Automotorsport und Fußball