Der “Bagger-Partie”-Mann

„Bernie“ Battaglin ist seit über 20 Jahren Teil der Wolfurttrophy.
Wolfurt Die Wolfurttrophy steht für packende Partien auf dem heißen Sand, zwischen Athletinnen und Athleten der nationalen und internationalen Spitzenklasse. Zugleich nimmt aber auch das Rahmenprogramm beim Turnier eine große Rolle ein, bei der sogenannten „Bagger-Partie“ kommen die Hobbyspielerinnen und Hobbyspieler voll auf ihre Kosten. Traditionell werden die Amateurbewerbe – wie auch die allererste Wolfurttrophy im Jahre 1989 – auf Sägespänen ausgetragen. Den Überblick über das Turniergeschehen hat – wie schon in den vergangenen Jahren – Bernard Battaglin (60). Seit rund 20 Jahren ist „Bernie“ bei der Wolfurttrophy im Einsatz, anfangs half er nur beim Aufbau mit. Mittlerweile ist er auch als Turnierleiter der „Bagger-Partie“ tätig, wo er von einem kleinen Team unterstützt wird. Die Hobbyturniere seien immer ein super Erlebnis, viele Teams aus Deutschland und Österreich würden immer gerne daran teilnehmen. Lange Zeit zum Plaudern hat er in der Wolfurttrophy-Woche aber nicht. Es gibt ja einiges zu tun.
Ein kleiner Kulturschock
Bernie stammt ursprünglich aus Chicago, der Liebe wegen zog er nach Alberschwende. Kennengelernt hat er seine Frau in Indien, als beide dort auf Reisen waren. Für mehrere Jahre führte das Paar eine Fernbeziehung zwischen Vorarlberg und Amerika, seit 1994 wohnt er nun im Bregenzerwald. Das sei anfangs natürlich schon ein wenig ein Kulturschock für ihn gewesen, gibt er zu. Aber schlussendlich halb so schlimm, denn: „Im Bregenzerwald habe ich auch sehr viele Leute kennengelernt, die sehr offen sind. Auch bezüglich neuer Ideen und Innovationen. Und solange es solche Menschen gibt, ist alles gut.“ In den USA hat der 60-Jährige nach wie vor Familie, die er auch gelegentlich besucht. „Aber heimisch fühle ich mich im Bregenzerwald“, stellt Bernie klar. Sein Engagement beim VC Wolfurt begann „durch Zufall“. Bereits in den Vereinigten Staaten – unter anderem in Kalifornien – spielte er begeistert selber Volleyball, in Alberschwende habe es dann aber keinen Klub gegeben, um seiner Leidenschaft nachzugehen. „Ich habe dann ein paar Leute aus Wolfurt kennengelernt.“ So begann das Kapitel beim VC Wolfurt. In der Zwischenzeit ist er nach eigener Aussage das älteste aktive Mitglied beim VC Wolfurt, spielt selber noch Volleyball und ist im Hobbybereich zudem als Trainer tätig. Das Besondere an seinem Verein sei es, dass das Familiäre im Mittelpunkt stehe. „Du siehst hier Eltern, die Volleyball spielen, und ihre Kinder, die Volleyball spielen. Und die Kinder sind hier auch überall und helfen bei den Vorbereitungen mit.“
Potenziale entfalten
„Ich glaube, meine Leidenschaft ist es, anderen zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten“, erklärt er das Engagement bei seinem Verein. Und besonders im Hobbybereich mache das ziemlich viel Spaß, denn: „Wir haben dort Menschen aller Altersschichten – von ziemlich jung bis ziemlich alt.“ Doch auch im Berufsleben verfolgt er die Devise, andere zu unterstützen. Bernard ist Unternehmer, Geschäftsführer der Softwarefirma „abcg GmbH“. Mit seinem kleinen Unternehmen versucht er, anderen Mittelstandsunternehmen zu helfen, im weltweiten Wettbewerb zu konkurrieren und „ihr Potenzial zu erreichen“.
Eine Absage der Wolfurttrophy in diesem Jahr wäre sicher schade gewesen, gibt Bernie zu. Das Turnier sei zweifelsohne „immer ein Highlight des Jahres“. Natürlich, weil auch nichtösterreichische Mannschaften nach Wolfurt gelockt werden. Und da die Bagger-Partien am Freitag und Samstag durchgeführt werden, hat er sonntags immer frei. „Dann genieße ich es, am Centercourt zu sitzen und den Profis zuzuschauen.“ FB
Zur Person
Bernard „Bernie“ Battaglin
kümmert sich bei der Wolfurttrophy schon seit Jahren um die traditionelle „Bagger-Partie“.
Geboren 12. Juli 1960
Familie verheiratet, 2 Kinder
Beruf Geschäftsführer „abcg GmbH“
Hobbys Volleyball, Wandern, Schwimmen, Reisen