Mission Corona

Die Kompanie von Philipp Knoflach stellt auch die Testkits zu.
Bregenz Zuerst der Einsatz an der Grenze und beim Contact Tracing, dann die logistische Unterstützung beim Massentest und jetzt auch noch die Einrichtung von Teststraßen: Im Kampf gegen die Coronapandemie helfen die Soldaten des österreichischen Bundesheers tatkräftig mit. „Grundsätzlich war es für uns eine sehr herausfordernde, aber auch sehr interessante Zeit, weil natürlich ein Assistenzeinsatz im eigenen Bundesland immer etwas ganz Besonderes darstellt“, blickt Hauptmann Philipp Knoflach auf das vergangene Jahr zurück. Der 34-jährige gebürtige Tiroler ist seit sieben Jahren Kommandant des Bereichs „Stabskompanie und Dienstbetrieb“ beim Militärkommando Vorarlberg, sprich: Er führt den Baupionier- und Katastropheneinsatzzug, die Militärmusik, zwei Betriebsstaffeln und einen zusätzlichen Zug für das Contact Tracing.
200 Soldaten
Die gesamte Kompanie besteht aus knapp 200 Berufssoldaten, zivilen Angestellten und Grundwehrdienern. „Unsere Hauptaufgabe ist die Ausbildung und die logistische Unterstützung. Wir stellen unter anderem das gesamte Essen bereit, die gesamte Bekleidung und machen die Liegenschaftsbetreuung“, erläutert Knoflach. Für das Contact Tracing werden noch immer jeweils 20 Personen abgestellt. Ab kommender Woche kommt ein weiterer Einsatzbereich dazu. Das Bundesheer richtet in Bregenz, Lauterach, Hohenems, Götzis, Frastanz und Ludesch Teststraßen für Selbsttests ein. An jedem der vorerst sechs Orte sind zehn Mann stationiert. Der Kommandant ergänzt: „Die Mannschaft kommt vom Jägerbataillon 23, wir unterstützen bei der Ausfuhr der Testkits.“
„Unheimlich vielseitig“
Philipp Knoflach studierte drei Jahre lang an der Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. „Mich hat der Beruf des Soldaten schon als Kind unheimlich fasziniert“, erzählt der Vater einer kleinen Tochter. „Der Job ist sehr vielseitig, man muss sich ständig auf neue Situationen einstellen und kann sich in viele verschiedene Richtungen verwirklichen.“
Während seines Studiums absolvierte der heute 34-Jährige unter anderem ein Auslandssemester an der polnischen Landesverteidigungsakademie in Breslau und war zwei Monate stellvertretender Kompaniekommandant in der Schweiz. Seit 2009 ist er auch ausgebildeter Evaluator. „Wir überprüfen im Rahmen des Partnerships for Peace, ob andere Armeen gewisse Standards erfüllen“, führt der Infanterist aus. Seit sieben Jahren spielt sich das Leben von Philipp Knoflach in Vorarlberg ab. „Ich fühle mich hier sehr wohl und wurde auch sehr gut aufgenommen. Das Arbeitsklima beim Militärkommando ist wirklich ausgezeichnet, die Zusammenarbeit macht mir unheimlich viel Spaß und Freude und wir wollen alle das gleiche Ziel erreichen“, schwärmt der Wahlbregenzer. vn-ger
Zur Person
Philipp Knoflach
ist beim Militärkommando Vorarlberg unter anderem für die logistische Versorgung zuständig
Geboren 6. Mai 1986
Wohnort Bregenz, ursprünglich aus Reutte in Tirol
Ausbildung Studium an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt
Familie verheiratet, eine Tochter
(1 Jahr)
Hobbys Laufen, Krafttraining, Wandern