Online-Shopping verändert die Welt

Wissen / 25.01.2013 • 18:08 Uhr

Weniger Interesse an persönlichem Service, Firmen profitieren von riesiger Datenmenge.

München. Viele Menschen kaufen im Internet ein. Immer häufiger tun sie das auch von unterwegs – und sprechen online darüber. Dabei hinterlassen sie eine riesige Menge an Daten. Für Unternehmen sind diese Infos eine Fundgrube, allerdings eine ziemlich unübersichtliche.

Die Möglichkeiten zum Einkauf im Internet verändern zunehmend auch den Luxus-Markt. Weltweit wachse die Zahl der Menschen, die teure und edle Waren per Mausklick im Netz kaufen, sagte der Markenwissenschaftler Scott Galloway.

Auch weil sie weniger Interesse an persönlichem Service hätten: „Ein Hauptgrund ist: Sie wollen den Verkäufer meiden.“ Die neuen Möglichkeiten im Netz machten aber auch Probleme. „Für uns ist es eine Herausforderung, die Relevanz wertvoller Marken im Internet-Zeitalter zu bewahren“, sagte der Deutschland-Chef des Modeherstellers Lacoste, Sanjiv Singh.

Eine weitere Herausforderung ist die gewaltige Datenmenge, die Nutzer ständig produzieren. Ob Standortdaten, Bestellungen oder Twitter-Mitteilungen – jeder, der online unterwegs ist, hinterlässt einen riesigen Haufen Daten. Unter dem Schlagwort „Big Data“ versuchen Firmen, diese Informationen nutzbar zu machen. „Wir sammeln und sammeln Daten, aber wir wissen noch nicht so genau, was wir damit machen sollen“, sagte die Technikchefin des Netzwerkausrüsters Cisco, Padmasree Warrior.

Entscheidend sei, diesen Datenstrom genau zu untersuchen. Doch das sei schwieriger und komplexer, als viele Unternehmen denken. Dafür brauche es wissenschaftliche Methoden. Das Speichern von Daten hingegen sei verhältnismäßig einfach, weil Speicher immer kostengünstiger würden, sagte Warrior.

Dabei wird die Entwicklung hin zu Tablet-Computern die Bedeutung des Internets für Handel oder Medienunternehmen nochmals beschleunigen – auch weil die Technik stetig einfacher zu benutzen wird. So sind etwa Touchscreens für den Technologiechef des Software-Herstellers Adobe, Kevin Lynch, eine genauso revolutionäre Innovation wie einst die Computer-Maus.