Virtuelle Stadtführer statt Menschen
DÜSSELDORF. Die typische Touristen-Gruppe, erkennbar an den wehenden Fähnchen, könnte durch den neuen virtuellen Stadtführer bald der Vergangenheit angehören. Mit dem IT-gestützten System „Talking Places“, bestehend aus einer internetfähigen Brille, werden Touristen über die Sehenswürdigkeiten informiert, vor denen sie gerade stehen. Durch GPS-Daten kennt das System den genauen Standort des Reisenden und analysiert dessen Blickrichtung.
Entwickelt und auf der Elektronikmesse CeBIT präsentiert haben dieses System Wissenschaftler vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Ein Prototyp der Datenbrille Guide2.0 ist in Kaiserslautern in Kooperation mit dem Museum Pfalzgalerie im Einsatz. Sie verfügt über ein sogenanntes „Eyetracking-System“, das Informationen darüber aufzeichnet, welches Museumsexponat der Besucher gerade ansieht. Zwei Infrarotkameras sind dabei auf die Augen gerichtet und erfassen die Blickrichtung des Museumsbesuchers. Aufgrund der erfassten Daten werden die passenden Informationen an den Besucher übermittelt.
Das Forscherteam möchte neben akustischen Hörquellen weitere Informationen über die Datenbrille einblenden, etwa alte Fotos oder Karten. Beim Rundgang durch eine Stadt sind zusätzlich Wetterdaten, Einkaufsempfehlungen oder Restaurants in der näheren Umgebung abrufbar.