Fortschritt bei Suche nach Dunkler Materie
GENF. Ein Detektor auf der Internationalen Raumstation ISS liefert neue Hinweise bei der Suche nach der mysteriösen Dunklen Materie, berichtet das Europäische Teilchenforschungszentrum Cern bei Genf. Das Forscherteam um den Physik-Nobelpreisträger Samuel Ting hat einen Überschuss sogenannter Positronen im Weltall gemessen, die aus allen Richtungen auf die Erde einprasseln. Positronen sind die positiv geladenen Anti-Teilchen der Elektronen, die helfen können, eines der größten Rätsel der modernen Physik zu lösen. Die Dunkle Materie soll fünfmal häufiger im Weltall vorkommen als jene Materie, aus der Menschen, Planeten und Sterne aufgebaut sind. Einer gängigen Theorie zufolge besteht der mysteriöse Stoff aus bisher unbekannten Elementarteilchen. Wenn zwei der hypothetischen Dunkle-Materie-Teilchen zusammenstoßen, könnten Positronen entstehen, vermuten die Forscher.
Detektor bestätigt Messungen
Aufgefangen hat die Positronen das 1,2 Milliarden Euro teure „Alpha Magnetic Spectrometer“ (AMS-02), das am 16. Mai 2011 zur ISS geschossen wurde. Der 8,5 Tonnen schwere Detektor bestätigte damit weniger genaue Messungen des Weltraumteleskops „Fermi“ und des Satelliten „Pamela“. Ob die Positronen, die zur Antimaterie zählen, wirklich ein Hinweis auf die vorhergesagte Dunkle Materie sind, wissen die Forscher noch nicht. Auch bekannte astronomische Objekte wie Pulsare können Positronen ins Weltall feuern.