Genforscher haben ein leuchtendes Schaf kreiert

Wissen / 26.04.2013 • 16:38 Uhr
Die Leuchtschafe sind in der Dunkelheit gut sichbar. Foto: Reuters
Die Leuchtschafe sind in der Dunkelheit gut sichbar. Foto: Reuters

Ihr mit Quallen-DNA versetztes Erbgut bewirkt, dass die Tiere Licht ausstrahlen.

Montevideo. Nach Klonschaf Dolly kommt das Leuchtschaf: Durch Genmanipulation haben Wissenschaftler Schafe erschaffen, die in der Dunkelheit leuchten. Die phosphoreszierenden Tiere, deren Erbgut mit Quallen-DNA versetzt wurde, können Licht quasi „speichern“ und im Anschluss an Bestrahlung mit UV-Licht nachleuchten. Ein solcher Effekt sei – zumindest in Lateinamerika – noch nie zuvor erreicht worden, teilten die beteiligten Forschungsinstitute in Montevideo (Uruguay) mit.

Geboren wurden die genveränderten Schafe im Oktober 2012. Laut den Forschern haben sich die Tiere normal entwickelt. Die leuchtenden Zusatzeigenschaften hatten demnach keinen tieferen Zweck, sondern dienten lediglich dazu, die Methode der Genmanipulation auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Denn durch das Leuchten kann zweifelsfrei festgestellt werden, dass das gewünschte Gen tatsächlich angeschaltet wird.

Effiziente Technik

„Es handelt sich um eine sehr effiziente Technik, da alle geborenen Tiere die gewünschten Eigenschaften aufwiesen“, sagte der Direktor des Instituts für die Reproduktion von Tieren, Alejo Menchaca. „Jetzt können wir mit einem anderen Gen arbeiten, das von größerem Interesse ist, um ein spezifisches Protein zu erzeugen.“

Schon in Argentinien erblickte 2011 eine genmanipulierte Kuh das Licht der Welt, deren Milch menschliche Proteine enthält. Derselbe Effekt wurde auch in Brasilien mit Ziegen erreicht, deren Erbgut gezielt verändert worden war.