Biologische Signatur einer Sternenexplosion
München. (VN) In den Resten von Mikroben fand das Team der Technischen Universität München (TUM) ein radioaktives Eisenisotop, das nur in den sogenannten Supernovae gebildet wird. Dies sei die erste nachgewiesene biologische Signatur einer Sternenexplosion.
Der Stern sei vor etwa 2,2 Millionen Jahren explodiert.Bei Supernovae schleudern die Sterne in einer gigantischen Explosion einen Großteil ihrer Masse ins Weltall. Radioaktives Eisenisotop Fe-60, das fast ausschliesslich in solchen Sternenexplosionen entsteht, fanden die Wissenschafter in Magnetit-Kristallen einer Bakterienart, die in den oberen Sedimentschichten der Ozeane lebt. Die Bakterien reichern Eisen in winzigen Magnetit-Kristallen an, um sich damit im Erdmagnetfeld zu orientieren. Der TU-Astro-Kernphysiker Shawn Bishop hatte die These aufgestellt: Wenn die Erde je mit einer Supernova in Kontakt gekommen wäre, müsste in den fossilen Überresten dieser Bakterien Fe-60 zu finden sein. Nun untersuchten Bishop und seine Kollegen 1,7 Millionen bis 3,3 Millionen Jahre alte Teile eines Tiefseebohrkerns aus dem Pazifischen Ozean. Sie entnahmen Proben aus unterschiedlichen Tiefen, die aus unterschiedlichen Zeiten stammen. Aus diesen lösten sie die fossilen Bakterienreste heraus – und damit auch das Supernova-Eisen. Um die Ergebnisse über die Supernova-Spuren zu bestätigen, bereitet Bishop nun die Analyse eines zweiten Bohrkerns mit einer zehnfachen Menge an fossilen Bakterien vor.