Malaria-Mücken fliegen auf Menschenduft
WAGENINGEN. Moskitos, die mit dem Malaria-Erreger infiziert sind, finden den Duft von Menschen wesentlich attraktiver als nicht infizierte Stechmücken. Dadurch werde die Tropenkrankheit öfter weitergegeben. Herausgefunden hat das ein internationales Forscherteam von der niederländischen Universität Wageningen, geleitet von Renate C. Smallegange. Die Wissenschafterin untersucht seit Jahren, warum Malaria-Mücken ausgerechnet auf den Duft von Menschen fliegen. Gemeinsam mit Kollegen aus den USA und Großbritannien konnte Smallegange nachweisen, dass eine Infektion mit dem Malaria-Erreger die Reaktion auf Geruchsreize verändern kann.
Für ihr Experiment hatten die Forscher Weibchen der Moskito-Art Anopheles gambiae sensu stricto drei Wochen lang aufgezogen. Dann kamen jeweils 20 Mücken in eine von neun würfelförmigen Boxen mit 30 Zentimetern Kantenlänge. An diesem Tag trug Smallegange Nylonstrümpfe, um duftendes Material für das Experiment zu gewinnen. Am nächsten Vormittag legten die Forscher Stofffetzen mit dem Duft der menschlichen Füße in die Boxen. Dann zählten sie, wie oft die Moskitos zu dem Stück Stoff flogen und zuzustechen versuchten, in der Annahme, es handle sich um Menschenhaut, unter der es Blut zu saugen gäbe. Das Ergebnis: Die 79 mit Malaria infizierten Mücken seien auf eine Rate von knapp 0,8 Landungen pro Moskito innerhalb von drei Minuten gekommen. Das bedeutet, im Durchschnitt zog es fast vier Fünftel der infizierten Tierchen einmal innerhalb von drei Minuten zu dem Stoff mit Menschengeruch. Von den nicht mit Malaria infizierten 97 Moskitos flog nur rund ein Fünftel innerhalb der gleichen Zeit einmal zum duftenden Stoffteil.