Hitzewellen: Heuriges Jahr war erst Anfang
Potsdam. (VN) Künftig könnten Mensch und Natur noch öfter als bislang unter extremen Sommertemperaturen ächzen. Bis zum Jahr 2020 werden sich starke Hitzewellen in dieser Jahreszeit verdoppeln, wie ein Team um Dim Coumou vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Pik) berechnet hat. Bis 2040 werden sich solche Wetterlagen demnach sogar vervierfachen. Dürren, Hitzewellen und Stürme könnten in Zukunft wiederum den Klimawandel verstärken, ergänzen weitere Forscher im Fachjournal „Nature“.
Wälder reagieren
Insbesondere Wälder nehmen demnach das Treibhausgas Kohlendioxid bei Extremwetter nicht mehr so gut auf, erläuterten die Wissenschaftler um Markus Reichstein, Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Dieser Faktor sei bislang deutlich unterschätzt worden. Derzeit ziehen die Pflanzen demnach jährlich elf Milliarden Tonnen weniger Kohlendioxid aus der Luft, als sie es ohne Extremereignisse tun könnten. Das entspricht etwa einem Drittel des menschengemachten Kohlendioxid-Ausstoßes pro Jahr.
Nach Angaben der Forscher haben Böden und Pflanzen in den vergangenen 50 Jahren insgesamt bis zu 30 Prozent des menschengemachten Kohlendioxids aufgenommen und damit den Klimawandel gebremst. Diese Pufferwirkung könnte mit weiteren Hitzewellen zunehmend verloren gehen.
Die Potsdamer Forscher rechnen bis zum Jahr 2100 mit noch schlimmeren Extremwetterlagen.