Launische Männer haben weniger Kinder

Wissen / 23.08.2013 • 10:36 Uhr

Laxenburg, Oslo. (VN) Männer, die sich in Persönlichkeitstests als eher launisch und emotional beschreiben – also in Richtung „Neurotizismus“ tendieren –, haben im Durchschnitt scheinbar weniger Kinder. Das berichten Forscher des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien in dem Fachmagazin „European Journal of Personality“. Auf Basis detaillierter Geburtsstatistiken aus Norwegen zeigte sich auch, dass generationenübergreifend Männer mit hohen Werten in den Persönlichkeitsdimensionen „Extraversion“ und „Offenheit für Erfahrungen“ tendenziell mehr Kinder zeugten. Frauen, bei denen die Dimension „Gewissenhaftigkeit“ stärker ausgeprägt war, hatten wiederum weniger Kinder. In einem weitverbreiteten Modell geht die Persönlichkeitspsychologie davon aus, dass sich die menschliche Persönlichkeitsstruktur in ihren Grundzügen anhand von fünf Dimensionen beschreiben lässt. Diese sogenannten „Big Five“ setzen sich aus „Neurotizismus“, „Extraversion“, „Offenheit für Erfahrungen“, „Verträglichkeit“ und „Gewissenhaftigkeit“ zusammen. Dem möglichen Einfluss dieser Dimensionen auf das Fortpflanzungsverhalten gingen Wissenschafter nun unter der Leitung des IIASA-Forschers Vegard Skirbekk nach.

Es zeigte sich, dass die Fertilitätsrate bei Männern mit hohen Neurotizismus-Werten – darunter werden vor allem Adjektive wie gespannt, ängstlich, nervös, launisch, empfindlich, reizbar und furchtsam subsumiert – ab dem Jahr 1957 abfiel.