Abkommen reduziert Quecksilber-Gefahr
tokio/minamata. Ein internationales Abkommen zur Reduzierung der globalen Quecksilberemissionen ist am Donnerstag bei einer Konferenz im japanischen Minamata verabschiedet worden. Nach der „Minamata-Konvention“ der Vereinten Nationen ist es unter anderem ab 2020 grundsätzlich verboten, quecksilberhaltige Produkte wie diverse Batterien, Kosmetika, Thermometer oder bestimmte Leuchtmittel zu produzieren oder zu verkaufen. Zudem dürfen Abfälle des hochgiftigen Schwermetalls nur unter strengen Auflagen gelagert und entsorgt werden. Die Konvention tritt mit der Ratifizierung durch den 50. Vertragsstaat in Kraft. Das dürfte laut Vertretern des UN-Umweltprogramms (Unep) schätzungsweise drei bis fünf Jahre dauern. Zu der Konferenz waren 1000 Delegierte aus 140 Ländern angereist.
Quecksilber zählt zu den gefährlichsten Giftstoffen überhaupt. In Minamata wurden Mitte der 1950er Jahre Tausende Menschen durch das Schwermetall vergiftet, nachdem der japanische Chemiekonzern Chisso quecksilberhaltiges Abwasser in die örtliche Bucht geleitet hatte.
Kranke und Tote
Die danach benannte Minamata-Krankheit beginnt mit Kopf- und Gliederschmerzen und führt zu Lähmungen,, Psychosen, Missbildungen und Organ- und Nervenschäden. Viele Menschen starben an den Folgen ihrer Vergiftungen. Der Name „Minamata-Konvention“ soll an die Opfer erinnern und zugleich vor dem leichtfertigen Umgang mit dem gefährlichen Schwermetall warnen.