Meteoriten-Explosion stärker als „Hiroshima“

Tscheljabinsk. Die Explosion des „Meteoriten von Tscheljabinsk“ über Russland am 15. Februar hat Forschern zufolge etwa 30 Mal mehr Energie freigesetzt als die Detonation der Hiroshima-Bombe 1945.
Die Druckwelle hatte rund 7000 Gebäude in der Region am Ural beschädigt. Zerplatzte Fensterscheiben verletzten etwa 1500 Menschen. „Das Ereignis erinnert uns daran, welche Schäden solche Steine verursachen können. Und da draußen treiben noch weitaus größere Brocken“, sagte der Astronom Jiri Borovicka von der tschechischen Sternwarte Ondrejov.
Der russischen Wissenschafterin Olga Popowa zufolge löste die Detonation auch eine Hitzewelle über Tscheljabinsk rund 1500 Kilometer östlich von Moskau aus. „Zahlreiche Menschen klagten über Hautreizungen im Gesicht“, berichtet die Forscherin der Wissenschaftsakademie Russlands in Moskau. Der Lichtblitz der Explosion sei 30 Mal heller gewesen als die Sonne. Der Stein aus dem All habe einen Durchmesser von etwa 20 Metern und ein Gewicht von schätzungsweise 10.000 Tonnen. Mindestens 76 Prozent des Meteorits seien bei der Explosion verdampft, der größte Splitter sei in den örtlichen Tschebarkul-See gefallen. Dort hatten Taucher neulich ein rund 600 Kilogramm schweres Bruchstück aus dem Wasser geholt.